Dieser Teilchenbeschleuniger soll China zur Chip-Supermacht machen
China geht auf dem Weg zur Produktion von Mikrochips neue Wege. Da die USA durch Exportbeschränkungen versuchen, die Volksrepublik von der Halbleiterentwicklung abzuschneiden, stehen etwa keine modernen EUV-Lithografen zur Verfügung. Stattdessen sollen Teilchenbeschleuniger als neuartige Laserquelle zum Einsatz kommen.
Teilchenbeschleuniger zur Erzeugung von Licht
Zu diesem Zweck plant China laut der Zeitung South China Morning Post den Bau eines großen Teilchenbeschleunigers. Sein Umfang soll 100 bis 150 Meter betragen. In dem Gerät sollen geladene Teilchen bei ihrer Beschleunigung Licht abgeben – extrem ultraviolette Strahlung (EUV), um genau zu sein. Laut den chinesischen Quellen soll so ein besonders reiner Lichtstrahl mit geringem Streuwinkel entstehen. Mit diesem sollen dann die Mikrochips belichtet werden.
Bisher wird das EUV-Licht aus Lithografen gewonnen, die nun auf der Sanktionsliste der USA stehen. Mit dem EUV-Licht werden auf den Wafern der Chips in mehreren Belichtungsgängen mikrofeine Strukturen eingebrannt, auf denen dann die Transistoren platziert werden.
China will langfristig unabhängig vom Westen werden
An der neuartigen Lichtgewinnung arbeitet China bereits seit 2018, also deutlich vor der Verschärfung der Sanktionen der USA. Um den geplanten Teilchenbeschleuniger herum sollen Maschinen für die Herstellung von Mikrochips gebaut werden. So soll eine Fabrik entstehen, die China langfristig unabhängig vom Westen macht – und es selbst zu einem mächtigen Player bei Halbleitern machen könnte. Wann die Produktionsstätte an den Start gehen kann, ist noch nicht bekannt.
Schon seit Jahren versuchen die USA und ihre Verbündeten, China bei der Herstellung von Mikrochips zu isolieren. Damit soll vor allem verhindert werden, dass die Volksrepublik sie für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz nutzt. Die Befürchtung der USA ist vor allem, dass China die KI im militärischen Bereich einsetzen könnte.
USA verschärft Sanktionen gegen Chinas Halbleiterindustrie
„Das ist eine Maßnahme zum Schutz der nationalen Sicherheit, nicht der Wirtschaft“, betonte US-Präsident Joe Biden im August dieses Jahres. Neben dem Export von Maschinen oder Bauteilen, die für die Produktion von Halbleitern benötigt werden, stehen seit neustem auch westliche Investitionen in diesem Wirtschaftssektor auf der schwarzen Liste.
Bereits vor einem halben Jahr ist die Niederlande der Sanktionsinitiative beigetreten. Dies hat insofern Konsequenzen, als dass das niederländische Unternehmen ASML Weltmarktführer bei Lithografiemaschinen zur Halbleiterherstellung ist.
Guten Tag,
ich würde gerne auf einen kleinen Fehler aufmerksam machen.
Zeile 18/19 ab der 2. Überschrift.
Die Transistoren *bestehen* eher aus den „eingebrannten“ Strukturen, wie dass sie darauf platziert werden.
Auch wenn das sehr stark vereinfacht ist.