Mit einem neuen Update bekommt Telegram Gruppen-Sprachchats. Dabei handelt es sich um permanente Telefonkonferenzen, wie Telegram mitteilt. Die Mitglieder können jederzeit beitreten oder das Gespräch verlassen. Gleichzeitig hat Gründer Pavel Durov angekündigt, dass Telegram im nächsten Jahr profitabel werden soll.
Permanent offener Anruf
Sprachchats können ab sofort in allen Gruppenchats aktiviert werden. Dann erscheint oben ein Balken, der anzeigt, wer aktuell spricht. Auch die Lautstärke wird angezeigt. Im Unterschied zum Gruppenanruf handelt es sich nicht um ein einzelnes Meeting mit festem Termin, sondern um permanent aktive Räume.
Sie können zum Beispiel als virtuelle Büroräume und Team-Meetings genutzt werden, empfiehlt Telegram. Weil mehrere Tausend Personen an einem Sprachchat teilnehmen können, sind die Anwendungsmöglichkeiten aber noch vielfältiger.
Sprachchat im Hintergrund laufen lassen
Nachdem man einem Sprachchat beigetreten ist, können alle anderen Funktionen der App parallel genutzt werden und der Chat bleibt im Hintergrund aktiv. Das Mikrofon lässt sich weiterhin steuern.
In der Android-Version gibt es auch ein systemweit schwebendes Widget. So lässt sich der Sprachchat auch nutzen, wenn Telegram im Hintergrund aktiv ist und andere Apps genutzt werden.
In den nächsten Wochen sollen die Funktionen ausgebaut werden. Telegram will nach eigenen Angaben die Geräuschunterdrückung verbessern und Video- und Bildschirmfreigabe einführen. Bisher sind Videoanrufe per Telegram nur mit einer anderen Person möglich.
Einnahmen durch Anzeigen
Der Dienst steuere auf die 500 Millionen aktiven Nutzerinnen und Nutzer zu, teilte Pavel Durov mit. Um Traffic- und Serverkosten zu decken, müsse also Geld her. Ein Verkauf komme für Telegram nicht infrage. Also soll der Dienst profitabel werden.
Alle bisherigen Features sollen weiterhin kostenlos bleiben. Geld will Telegram stattdessen mit neuen Premium-Features für Business-Kunden einnehmen.
Außerdem will Telegram eine Anzeigenplattform für große Channels einführen. Die Eigentümer solcher Feeds würden ohnehin bereits Anzeigen über Drittanbieter verschicken, die dann wie normale Nachrichten aussehen. Telegrams eigene Plattform soll das verhindern.