Telegram hat Bilder nicht zuverlässig gelöscht

Telegram wirbt mit einem hohen Maß an Privatsphäre und Sicherheit, soll aber in Chats gelöschte Bilder nicht zuverlässig gelöscht haben (Foto: Shutterstock).
Der Messenger Telegram wirbt damit, besonders sicher zu sein und sich auf ein hohes Maß an Privatsphäre zu fokussieren. So seien versendete Nachrichten „stark“ verschlüsselt und lassen sich aus dem eigenen Chat und dem der Empfänger löschen. Ein Sicherheitsforscher hat jedoch herausgefunden, dass dies nicht immer zuverlässig funktioniert haben soll. So sollen über die App versendete Bilder nach dem Löschen weiterhin im Speicher der Empfänger-Smartphones vorhanden gewesen sein.
Über Twitter hat der Sicherheitsforscher Dhiraj Mishra Telegram ein „weiteres“ Privatsphären-Problem attestiert.
Auf seiner Webseite führt er das Problem weiter aus. So sollen über Telegram versendete Bilder nach dem Löschen weiterhin im Dateisystem der Empfänger im Ordner „/Telegram/Telegram Images/“ auffindbar gewesen sein. Dies sei unter Android bei Einzel- und Gruppenchats der Fall gewesen, er gehe jedoch davon aus, dass gelöschte Bilder auch unter iOS-Systemen weiterhin vorgelegen haben sollen. Bei aktivierter und optionaler Ende-zu-Ende-Verschlüsselung habe das Löschen zumindest bei Einzelchats zuverlässig funktioniert. Er demonstriert dies in einem Video.
Medienberichten zufolge soll Telegram die Lücke mit dem Update 5.11 geschlossen und Mishra mit 2.500 Euro belohnt haben. Bei der Konkurrenz Whatsapp hingegen soll die Löschen-Funktion Mishra zufolge zuverlässig funktionieren.
Mishra spricht nicht ohne Grund von einem „weiteren“ Problem hinsichtlich der Privatsphäre. Erst letzten Monat wurde aufgedeckt, dass sich die Funktion des Messengers, die eigene Telefonnummer zu verbergen, leicht umgehen ließ. Zudem erntet Telegram immer wieder Kritik wegen der Ende-zu-Ende Verschlüsselung und der Sicherheitsarchitektur. Erstere ist standardmäßig deaktiviert, sodass User sie zunächst einschalten müssen. Telegrams Verschlüsselungsprotokoll soll darüber hinaus ungewöhnlich und fernab von gängigen Sicherheitsstandards aufgebaut und daher vergleichsweise leicht zu knacken sein.
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