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Temu: Wie die E-Commerce-App 1-Euro-Shops bedroht

Die chinesische Billig-E-Commerce-App Temu nimmt den US-amerikanischen 1-Dollar-Stores reichlich Marktanteile ab. Droht ein ähnliches Schicksal bald auch den deutschen 1-Euro-Shops – und wäre das ein Verlust?

3 Min.
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Temu hat sich nun auch in Europa etabliert. (Foto: T. Schneider / Shutterstock)

Der chinesische Versand Temu, der mit seiner App in den letzten Monaten auch in Deutschland und Europa reichlich Umsatz gemacht und für Aufsehen gesorgt hat, entwickelt sich in den USA zu einer Konkurrenz für die 1-Dollar-Stores, die hierzulande mit den 1-Euro-Shops vergleichbar sind (dort allerdings oft deutlich mehr mit Sonderposten bei Bekleidung arbeiten).

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Kabel, Handyhalter, Plastikschuhe, Billigmode und Haushaltsgegenstände – das Angebot der Plattform ist riesig und vielfach nur schwer zu vergleichen. Und gerade in dieser großen Zahl an Angeboten kann Temu (ähnlich wie Shein oder Alibaba) weltweit einen riesigen Markt abdecken.

Tipp: Was du beim Einkaufen mit den neuen China-Apps beachten musst, haben wir hier für dich aufgeschrieben.

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US-Ketten leiden unter der Temu-App

Für solcherlei Kleinteile und Sonderposten standen und stehen in den westlichen Märkten die 1-Dollar- oder 1-Euro-Shops – und die bemerken in den USA laut Medienberichten die Konkurrenz empfindlich in Form von eigenen Einbußen. Das berichtet etwa der US-Branchenführer Dollar General. Im vergangenen Monat hatte Temu in den USA einen Marktanteil von fast 17 Prozent in der Discount-Kategorie, wie das Datenanalyseunternehmen Earnest Analytics ermittelte.

Im Vergleich dazu lag der Marktanteil von Five Below bei 8 Prozent, der von Dollar General bei 43 Prozent und der von Dollar Tree bei 28 Prozent. Analysten erwarten, dass Temu in diesem Jahr einen Umsatz von mehr als 16 Milliarden US-Dollar erzielen wird, da das Unternehmen international expandiert – ein entscheidender Anteil am Markt, der größtenteils auf Kosten der etablierten Ketten gehen dürfte.

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Die Muttergesellschaft von Temu, die PDD Group, gab bekannt, dass der Umsatz in dem Quartal, das am 30. September endete, im Vergleich zum Vorjahr um 94 Prozent auf 68,84 Milliarden Yuan (9,62 Milliarden Dollar) gestiegen ist.

Auswirkungen in Deutschland noch offen

Temu ging in den USA erst im September 2022 an den Start und wurde schnell populär – der europäische Markt folgte nach und nach vor etwa einem Jahr, sodass die hiesigen Postenmärkte das Thema erst nach und nach in Zahlen fassen können. Klar ist aber auch, dass gerade hier der E-Commerce entscheidende Vorteile in Bezug auf die sichere Verfügbarkeit bringt. Denn mit Ausnahme von Flugblattwerbung, wie sie etwa Philips oder Tedi regelmäßig verteilt, kann der Kunde oder die Kundin hier nicht im Vorfeld wissen, was in der jeweiligen Filiale aktuell verfügbar ist.

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„Die niedrigen Preise von Temu bei Haushaltswaren und Verbrauchsgütern machen das Unternehmen eher zu einer Bedrohung für stationäre Discounter wie die Dollar Stores als für andere Onlinemarktplätze“, erklärt etwa Michael Maloof, Marketingleiter bei Earnest Analytics in einem Medienbericht.

Auch wenn einige der Non-Food-Discounter so etwas wie eine Website haben, ist das Zentrum dieser Unternehmen stets noch die Filiale – und auch Versender wie Pearl in Deutschland decken nur einen Teil des bei Temu zu findenden Warenangebots ab. Gerade die chinesischen Plattformen haben außerdem dazu beigetragen, dass spezielle Shopping-Events aus dem asiatischen Raum wie der Singles‘ Day auch in Europa populär werden.

In welcher Form die Billigläden auch in Deutschland unter der Versenderkonkurrenz zu leiden haben, wird sich noch zeigen. Sowohl in den USA als auch bei uns suchen Käufer:innen nämlich immer häufiger auch nach billigeren Lösungen – im Onlinehandel ebenso wie in den Präsenzgeschäften. Es könnte also sein, dass zumindest ein Teil der bei Temu steigenden Marktanteile auch auf Kosten anderer Geschäftsgattungen gehen, dass etwa Kund:innen ihr Elektronikzubehör nicht mehr wie in der Vergangenheit bei den großen Unterhaltungselektronikketten kaufen. Auch in den USA sei dieser Trend zu beobachten.

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Temu greift auf ein Netzwerk von in China ansässigen Herstellern von Unterhaltungselektronik, Kleidung und Haushaltsartikeln zu niedrigen Preisen zurück. Die Waren werden von den Fabriken und Händlern auf Temu direkt an die Temu-Kund:innen gesendet. Das Besondere ist aber vor allem der hohe Gamification-Anteil der App, der von einem normalen Shop nicht erreicht werden kann.

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