Terra-Crash: Diese 7 Wallets sollen den Kryptostar zu Fall gebracht haben

Immer mehr Fakten um den Terra-Crash werden bekannt. (Bild: David Sandron / Shutterstock)
Sieben Krypto-Wallets sollen gereicht haben, um das Terra-Netzwerk in die Katastrophe zu stürzen. Davon sind die Analysten des Marktforschungsunternehmens Nansen überzeugt. Sie konnten beobachten, wie ebendiese Wallets am 7. Mai große Mengen an UST auf der automatisierten Market-Making-Plattform Curve (CRV) getauscht hatten. Das ereignete sich kurz bevor der Stablecoin und sein Emittent Terra (LUNA) in die Verlustzone stürzten.
Konzertierte Aktion oder Zufall – massive Verkäufe bringen Stablecoin aus dem Gleichgewicht
Nansen spricht von sieben „initiierenden“ Wallets, die bereits in der Nacht des 7. Mai erhebliche Mengen an UST gegen andere Stablecoins auf Curve getauscht hätten. Schon seit April sollen die Wallets „beträchtliche Mengen an UST“ aus dem Anchor-Protokoll abgezogen und via Wormhole auf die Ethereum-Blockchain übertragen haben. Nansen dazu:
„Von diesen sieben Wallets interagierten sechs mit zentralisierten Börsen, um mehr UST zu senden (angeblich zum Verkauf) oder, bei einer Untergruppe von ihnen, um USD Coin (USDC) zu senden, die aus den Liquiditätspools von Curve getauscht worden waren.“
Nansen vermutet, dass es den Wallets darin gegangen sein könnte, Preis-Anfälligkeiten zwischen zentralisierten und dezentralisierten Kryptobörsen auszunutzen. Das könnte nach Meinung der Analysten den sogenannten Depeg, also die Abkopplung des USD vom US-Dollar, verursacht haben. Damit sehen sie die Theorie, dass ein einzelner Hacker einen Angriff gestartet haben könnte, um den algorithmischen Stablecoin zu destabilisieren, als widerlegt an:
„Während des Depegging-Prozesses haben [die Wallets] wahrscheinlich Ineffizienzen zwischen verschiedenen Preisquellen (Curve, dezentrale Börsen und zentrale Börsen) durch den Kauf und Verkauf von Positionen zwischen zentralen und dezentralen Märkten arrangiert.“
Die Destabilisierung des UST könnte stattdessen schlicht auf Investitionsentscheidungen zurückzuführen sein, so die Analysten. Denkbar sei etwa ein erforderliches Umschichten auf der Basis der Investor-eigenen Risikomanagementvorgaben oder eine ökonomische Entscheidung, die „in den Anchor eingezahlten UST-Zuweisungen im Kontext turbulenter makroökonomischer und Marktbedingungen“ zu verringern.
Jedenfalls habe es der Aktion „mehrerer kapitalkräftiger Unternehmen“ bedurft, um den UST derart zu destabilisieren. Nansen vermutet keine Absicht hinter der fast koordiniert wirkenden Vorgehensweise. Denkbar scheint das dennoch.
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