Obwohl die Produktionsstätte von geplanten 500.000 Elektroautos im Jahr kurzfristig um die von Elon Musk angekündigte größte Batteriezellenfabrik der Welt erweitert wird, soll sich der Wasserverbrauch nicht erhöhen. Das nennt der Tagesspiegel einen Paukenschlag. Die Information soll aus dem aktualisierten Bauantrag für die erste Ausbaustufe stammen. Demnach verbraucht der Komplex insgesamt genauso viel Wasser wie zuvor ohne die angeschlossene Zellfertigung kalkuliert worden war.
Genehmigungsantrag noch diese Woche
Der neue Antrag soll in den nächsten Tagen beim Landesumweltamt eingehen. Er liegt anschließend vier Wochen lang öffentlich aus. Es ist Teslas dritter Versuch, die Hauptgenehmigung zu erzielen. Bislang hat der Fahrzeughersteller aufgrund von 15 Vorab-Erlaubnissen quasi die ganze Fabrik aufgebaut. Zuletzt erließ die Behörde die vorläufige Genehmigung für Schornsteinarbeiten und den Innenausbau im 24-Stunden-Betrieb. Sollte sie die Hauptgenehmigung nicht erteilen, müsste Tesla den gesamten Komplex wieder abreißen.
Das Problem mit dem Wasser
Umweltverbände bereiten angeblich eine Klage wegen erhöhten Wasserverbrauchs vor. Tesla hatte für die Fahrzeugfertigung einen Vertrag von 1,42 Millionen Kubikmetern Wasser mit dem örtlichen Versorger WSE abgeschlossen. Dann veröffentlichte der Konzern sein Vorhaben, eine Batteriefabrik anzuschließen. Normalerweise fällt die Zellfertigung sehr wasserintensiv aus, sodass die Sorge umging, die Anlage könnte das Wasserschutzgebiet dadurch schädigen. Im November 2019 war das Unternehmen noch von 3,3 Millionen Kubikmeter Wasserverbrauch pro Jahr ausgegangen. Im Zuge der zweiten Auslegung senkte es diese Zahl auf 1,42 Millionen Kubikmeter. Konfigurations- und Prozessänderungen hatten das ermöglicht.
Neue Tesla-Technologie senkt Wasserbedarf erheblich
Ohne eine konkrete Quelle zu nennen, gibt die Tageszeitung an, der niedrige Verbrauch sei Teslas Batterieinnovation geschuldet. Der Konzern integriere die Zellen in die Karosserie und stelle sie in einem „Trockenverfahren“ her. Zudem sei auch das Autowerk technisch noch einmal verbessert worden, um den Wasserverbrauch so niedrig wie möglich zu halten. Zuletzt war der Weltmarktführer für Elektroautos für seine Störfalleinschätzung in die Kritik geraten. Nun heißt es aus Kreisen des Landesumweltamtes, die Mängel seien behebbar und änderten nichts an der grundsätzlichen Genehmigungsfähigkeit des Vorhabens. Momentan läuft eine weitere Vorab-Zulassung für den Probebetrieb der Lackiererei. Beobachter rechnen bald mit der Erlaubnis der Behörde.