Vor Tesla: Mercedes darf als erstes selbstfahrende Autos der Stufe 3 in Kalifornien verkaufen
In Deutschland ist der „Drive Pilot“ schon für die S-Klasse zu einem Aufpreis von 5000 Euro, für den EQS für 7400 Euro erhältlich. Wie Mercedes jetzt bekannt gibt, hat das Department of Motor Vehicles im US-Bundesstaat Kalifornien entschieden, dass die besagten Fahrzeugtypen ausgestattet mit autonomem Fahren der Stufe 3 auch dort auf den Markt kommen dürfen – und das noch bevor der große US-Konkurrent Tesla eine solche Genehmigung erhalten hat.
Bei zähflüssigem Verkehr auf dem Freeway springt der „Drive Pilot“ ein
Das „Drive Pilot“-System funktioniert ausschließlich auf Autobahnen beziehungsweise den US-amerikanischen Freeways und nur bis zu einer Geschwindigkeit von 60 km/h (rund 40 mph). Es ist dafür konzipiert, dass Fahrer:innen sich während zähflüssigen Verkehrs anderen Dingen widmen können.
Während in Autos von Tesla im Autonomen Fahrmodus noch immer die Hände am Lenkrad bleiben müssen, darf man im Mercedes zum Beispiel lesen oder Filme schauen. Das System weicht gegebenenfalls aus und bremst ab. Währenddessen liegt die Verantwortung für Unfälle bei Mercedes.
Fahrer:innen müssen lediglich in der Lage sein, das Steuer innerhalb von zehn Sekunden zu übernehmen, wenn die Voraussetzungen für das automatische Fahren nicht mehr gegeben sind, zum Beispiel, wenn der Abstand zum Vorausfahrenden Fahrzeug zu groß wird. Nickerchen am Steuer sind also noch nicht möglich.
Nächstes Ziel für Autohersteller: die erste Zulassung für Stufe 3 bei 130 km/h
Mercedes rechnet damit, dass die Autos mit der besagten Sonderausstattung Anfang 2024 in Kalifornien zu Kaufen sein werden. Die Zulassung im bevölkerungsreichsten Bundesstaat könnte auch für andere Beispielcharakter haben, müssen in den USA doch alle Bundesstaaten einzeln ihre Zustimmung geben. Der Nachbarstaat Nevada hat ebenfalls schon bestätigt, dass das System zulassungskonform ist.
Auch BMW bemüht sich derzeit darum, eine Zulassung für Autonomes Fahren der Stufe 3 in Deutschland zu erhalten. Rein theoretisch ist nämlich schon die rechtliche Grundlage dafür gelegt, dass Autos mit dieser Ausstattung bis zu 130 km/h fahren dürfen, ohne dass jemand die Hände am Lenkrad haben muss. Die erste Zulassung für so ein Fahrzeug steht allerdings noch aus.
Und die Tesla Fan Bubble startet in 3…2..1…