Yoga-Thinkbook mit Digitalstift
Lenovos neues Convertible mit dem sperrigen Namen Thinkbook 14s Yoga i kann als Notebook und als Tablet in vier Winkeleinstellungen genutzt werden. Das Besondere an dem Gerät ist der mitgelieferte Stylus, der bei Lenovo Smart Pen heißt. Wird der Stift aus dem Gerät gezogen, öffnet sich die Notizen-App automatisch. Wird er im laufenden Betrieb in die Hand genommen, wechselt Windows 10 automatisch in den Ink-Arbeitsbereich. Wer nun aber glaubt, mit der Unterstützung des Stifts gingen eine besonders hohe Auflösung, Wiederholfrequenz und Abtastrate einher, irrt.
Das neue Thinkbook Yoga ist vielmehr ein ansonsten konventionelles Windows-Gerät mit ordentlichen Spezifikationen, aber ohne weitere Highlights.
Display mit Standard-Specs
Der 14-Zoll-Bildschirm ist mit Touchscreen-Funktionalität ausgestattet und leistet eine Auflösung von Full-HD, also 1.920 x 1.080 Pixel.
Lenovo gibt den Monitor als WVA, also Wide Viewing Angle, an. Das bedeutet zum einen, dass er über eine geringe Blickwinkelabhängigkeit verfügen soll und zum anderen ein LCD-Panel ist. Vor Kratzern durch den digitalen Stift und andere Alltags-Unbill ist er mittels Gorilla-Glas geschützt, dessen Version Lenovo nicht nennt. Ein Blaulichtfilter soll die Augen der Nutzer entlasten.
Die maximale Helligkeit fällt mit 300 Nits vergleichsweise bescheiden aus. Der Monitor unterstützt nach Lenovo-Angaben 100 Prozent des SRGB-Farbraums und mit Dolby Vision zwei Bit mehr Farbtiefe als HDR. Angetrieben wird das Display von Intels UHD-Chipsatz, der den verbauten Arbeitsspeicher mitnutzt. Immerhin kann der aus bis zu 40 Gigabyte DDR4-Ram bestehen.
Nur Core-i-, keine AMD-Prozessoren
Intels UHD lässt es bereits vermuten: Als Prozessoren kommen Intel-Core-CPU zum Einsatz. Lenovo verbaut im Yoga-Thinkbook die elfte Generation. Bis zum neuen Core i7 ist alles möglich. AMD-Prozessoren bietet Lenovo im Yoga-Thinkbook nicht an.
Im mindestens 1,5 Kilogramm schweren Aluminium-Gehäuse findet ihr Platz für zwei PCIe-SSD im M2-Formfaktor. Beide können bis zu einem Terabyte groß sein. Das Gehäuse ist mit rund 17 Millimetern Höhe durchschnittlich dick und mit 320 x 216 Millimetern etwas größer als ein DIN-A4-Blatt.
Akkulaufzeit okay, Standby-Funktionen wie beim Smartphone
Bei der Akkulaufzeit liefert das Yoga-Convertible Durchschnittsleistung. Bis zu 8,6 Stunden hält das Gerät im Benchmark-Test durch. Die Batterie fasst 60 Wattstunden und kann per Rapid Charge mit einem mitgelieferten 65-Watt-Netzteil nach Power-Delivery-Standard über die USB-C-Buchse aufgeladen werden.
Das Yoga-Thinkbook kann in einem Standby-Zustand belassen werden, in dem das Gerät weiterhin E-Mails und Nachrichten aus installierten Messenger-Diensten empfängt. Die Funktionalität ist ebenso dem Smartphone-Kosmos entlehnt wie das automatische Beenden des Standby-Modus durch das Scannen des eigenen Fingerabdrucks. Beim Yoga-Thinkbook ist der Fingerabdruckscanner im Power-Button integriert.
Features fürs Web-Conferencing
Gefunkt wird mit bis zu Wi-Fi 6 (modellabhängig) und Bluetooth 5. Peripherie wird mit Thunderbolt 4, einem USB-C-Port, zwei USB-3-Anschlüssen mit Dauerstrom und einmal HDMI 1.4b angeschlossen. Eine Kombibuchse für einen 3,5-Millimeter-Klinkenstecker kümmert sich um die Soundein- und -ausgabe. Daten aus Smartphones, Kameras und anderen Geräten können über einen Micro-SD-Kartenslot übernommen werden.
Teilnehmer von virtuellen Meetings profitieren von den verbauten Dual-Array-Mikrofonen und den Stereo-Lautsprechern von Harman. Das Bild wird über eine Ein-Megapixel-Kamera eingefangen. Die verfügt zudem über einen Verschlussmechanismus. In Web-Konferenzen soll eine Lenovo-KI zum Einsatz kommen, die Stör- und Nebengeräusche ausfiltern und so das gegenseitige Verständnis verbessern soll.
Fullsize-Keyboard mit Licht für Vielschreiber
Wichtig für Vielschreiber: Die Tastatur ist mit einer Beleuchtung ausgestattet. Die Tasten verfügen über die Standardgröße. Das verhältnismäßig große Touchpad besteht aus einem Stück und liegt vor der Tastatur. Das Yoga-Thinkbook soll sich zudem durch eine gewisse Robustheit auszeichnen, die Lenovo unter Verwendung eines Dutzend Tests nachgewiesen haben will, wie sie auch für Militärausrüstung eingesetzt werden.
Das Lenovo Thinkbook 14s Yoga i soll ab Oktober 2020 für einen Preis ab 939 Euro in den Läden stehen. Zur Wahl stehen zwei Farben. Ein stahlblaues Modell (Abyss Blue) wird in limitierter Zahl verfügbar sein. Das Standardmodell kommt in Mineral Grey, einem mittelgrauen Farbton, auf den Markt.
Thinkbook-Reihe aktualisiert
Neben dem neuen Convertible hat Lenovo seiner Thinkbook-Reihe eine Modernisierung gegönnt. Die Think-Devices erhalten dafür den Namenszusatz „Gen 2“ und werden mit den aktuellen Intel- und AMD-Chipsätzen ausgestattet. Das ist weitgehend unspektakulär. Bemerkenswert ist allenfalls das Thinkbook 15 Gen 2 i, denn das erhält an der rechten Vorderseite einen Einschub mit drahtlosen Kopfhörern. Hier werden die Earbuds aufbewahrt, geladen und verbunden gehalten. Lenovo verspricht, dass so auch Spontankonferenzen leicht gestartet werden können.
Preislich tut sich nicht viel. Die AMD-Thinkbooks mit 14- und 15-Zoll-Display kommen Ende des Jahres zu Preisen von ab 649 Euro auf den Markt. Die gleichen Modelle mit Intel-Prozessoren starten ab 50 Euro mehr.
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