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Threads macht sich unabhängig: Meta integriert Direktnachrichten und löst sich weiter von Instagram

Meta erfüllt einen der größten Wünsche der Threads-Community: eigene DMs. Die Plattform wächst so aus dem Schatten von Instagram – und wird ein Stück selbstständiger. Für Marketer heißt das: neue Chancen zum Netzwerken, ohne App-Wechsel.

4 Min.
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Die Einführung einer eigenen DM-Inbox auf Threads markiert einen wichtigen Schritt zur Unabhängigkeit der Plattform von Instagram. (Bild: Ascannio / Shutterstock)

Threads-Nutzer:innen müssen nicht länger auf direktem Weg über Instagram kommunizieren. Denn die Social-Plattform beginnt endlich mit der Einführung einer eigenen DM-Inbox. Damit erfüllt Meta einen der meist geäußerten Wünsche der Community – und markiert zugleich einen strategisch relevanten Meilenstein in der Entwicklung des sozialen Netzwerks. Die Trennung vom Instagram-Messaging-System trägt dazu bei, Threads als eigenständige Plattform zu etablieren.

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Ein längst überfälliges Feature mit klarer Zielsetzung

Seit der Einführung im Juli 2023 war Threads funktional eng an Instagram gekoppelt. Insbesondere beim Aufbau von Netzwerken, aber auch bei der Kommunikation setzte Meta auf bestehende Strukturen. Dieser Ansatz ermöglichte einen schnellen Start, begrenzte jedoch die Eigenständigkeit der Plattform. Die Einführung eines separaten DM-Postfachs kann deshalb als logische Weiterentwicklung verstanden werden – sie bringt Threads einen Schritt näher zur Unabhängigkeit. Die Meta-Plattform arbeitet schon seit Anfang 2024 an eigenen DMs für Threads.

Adam Mosseri, Head of Instagram, betonte in einem aktuellen Threads-Post, dass Messaging von Beginn an ein zentrales Anliegen der Nutzer:innen war. Ziel sei es, einen offenen, persönlichen Austausch zu ermöglichen, ohne Plattformgrenzen überwinden zu müssen. Die neue Inbox trägt dieser Anforderung nun Rechnung. Dass der Wunsch nach einer eigenen Inbox hoch priorisiert war, unterstrich auch der Social-Media-Experte Lindsey Gamble kürzlich in einem Threads-Post.

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Testphase mit Fokus auf 1:1-Kommunikation

Der Roll-out der Direktnachrichten erfolgt zunächst in ausgewählten Märkten – darunter Hongkong, Thailand und Argentinien. In dieser Phase konzentriert sich Meta auf die Implementierung von Einzelgesprächen. Gruppen-Chats oder zusätzliche Funktionen wie verschwindende Nachrichten oder File Sharing, wie sie bei der Konkurrenz existieren, sind aktuell nicht vorgesehen. Laut TechCrunch erklärte Meta CEO Mark Zuckerberg vor Kurzem, dass die neue Messaging-Funktion bewusst nicht an Instagram gebunden ist. Nutzer:innen sollen Threads nutzen können, ohne zwischen Anwendungen wechseln zu müssen. Diese Entscheidung stärkt die Plattformbindung und fördert die Entstehung eigenständiger Communitys – ein Trend, der sich laut Marktbeobachtungen schon seit Längerem abzeichnet.
Immer mehr Nutzer:innen folgen auf Threads anderen Personen als auf Instagram. Die Kommunikationsbedürfnisse entwickeln sich weiter, insbesondere durch den stärker öffentlichen Charakter der Plattform. Auch Posting-Gewohnheiten und Interaktionsmuster differenzieren sich zunehmend, wie eine Analyse zu den besten Posting-Zeiten auf Threads zeigt.

Vergleich mit der Konkurrenz: Später Start, aber fundierte Umsetzung

Im Vergleich zu anderen Plattformen kommt Meta spät mit einer eigenen DM-Funktion für Threads. Bluesky hatte schon im Mai 2024 Direktnachrichten eingeführt, X integrierte mit dem neuen Feature XChat kürzlich zusätzliche Funktionen wie Gruppen-Chats, Dateiversand und verschwindende Nachrichten. Meta verfolgt hingegen einen strukturierten, iterativen Roll-out. Die Entscheidung, sich zunächst auf 1:1-Kommunikation zu fokussieren, spricht für eine user-zentrierte Etablierung. Durch schrittweise Einführung kann das Feature an das reale Nutzungsverhalten angepasst werden.

Diese Strategie könnte das Wachstum der App weiter verstärken. Laut Appfigures wurde Threads im Mai 2025 rund 23 Millionen Mal heruntergeladen und liegt damit weltweit auf Platz acht der App-Downloads. Insgesamt zählt die Plattform mittlerweile rund 350 Millionen monatlich aktive Nutzer:innen – und nähert sich damit X; Elon Musk gab Ende März zuletzt rund 600 Millionen aktive Nutzer:innen an.

Die Weiterentwicklung von Threads zur eigenständigen Plattform

Die Einführung der DM-Inbox ist nicht das erste Zeichen dafür, dass Meta Threads unabhängig von Instagram positionieren will. Bereits die Einführung eines eigenen Emoji-Pickers unterstreicht diesen Anspruch, funktional und gestalterisch eigene Wege zu gehen.
Diese gezielte Weiterentwicklung zeigt, dass Meta Threads langfristig als eigenständiges soziales Netzwerk etablieren möchte – mit eigenem Nutzer:innenverhalten, eigener Funktionalität und eigener Kultur. Für Unternehmen, Creator und Marketing-Verantwortliche eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten im Community-Management, der direkten Zielgruppenansprache und der Positionierung abseits des Instagram-Kosmos.
Threads bietet insbesondere Marken mit community-orientierter DNA neue Spielräume für Positionierung und Dialog. Dazu zählen etwa Digital-first Brands wie D2C Start-ups oder nachhaltige Labels, die auf Nähe und wertebasierte Kommunikation setzen. Auch Medien- und Bildungsplattformen, die auf Austausch statt Reichweite fokussieren, sowie Tech- und B2B-Unternehmen, die Thought-Leadership abseits von Linkedin etablieren möchten, könnten hier ein passendes Umfeld finden. Für Kultur- und Lifestyle-Marken wiederum kann Threads interessante Möglichkeiten bieten, um trendaffine Zielgruppen mit spontanen, niedrigschwelligen Inhalten zu erreichen.

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Erste Beobachtungen deuten darauf hin, dass vor allem Gen Z und junge Millennials offen für diese Form der textbasierten Interaktion sind – hauptsächlich jene, die Elon Musks Plattform X bewusst meiden. Auch Creator und Micro-Influencer könnten Threads zunehmend für den direkten Austausch mit ihrer Community zu nutzen. Zudem spricht die Plattform viele Digital Natives an, die sich für Memes, Popkultur und unaufgeregte Kommunikation interessieren – ebenso wie Konsument:innen, die Wert auf authentische Markenansprache legen. Damit wird Threads für viele Marken zu einem potenziell relevanten Ort – nicht für maximale Reichweite, sondern für relevanten Dialog.

Meta setzt auf nachhaltiges Plattformwachstum

Die Einführung von Direktnachrichten auf Threads markiert einen strategischen Entwicklungsschritt. Die Plattform etabliert sich zunehmend als eigenständiges Netzwerk mit eigenen Formaten, Interaktionsmodellen und Nutzer:innenbedürfnissen – losgelöst von der engen Verzahnung mit Instagram. Meta reagiert damit auf veränderte Anforderungen innerhalb der Plattformnutzung und den wachsenden Wettbewerb. Wer Threads bislang vor allem als Erweiterung von Instagram betrachtet hat, dürfte die aktuelle Entwicklung als Hinweis auf eine stärkere Eigenständigkeit einordnen.

Der Artikel stammt von Larissa Ceccio aus der OnlineMarketing.de-Redaktion und wird im Rahmen einer Content-Kooperation auf t3n veröffentlicht.

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