Tiktok: 300 Mitarbeiter haben für chinesische Staatsmedien gearbeitet

15 Mitarbeiter sollen für Tiktok und eine der Staatsmedien gleichzeitig arbeiten. (Foto: Shutterstock / Nattakorn_Maneerat)
Einem Bericht von Forbes zufolge haben mindestens 300 aktuelle Mitarbeiter von Tiktok und der Muttergesellschaft ByteDance für chinesische Staatsmedien gearbeitet. Das hat das Magazin herausgefunden, indem es die LinkedIn-Profile der Mitarbeiter untersucht hat.
Zudem sollen mindestens 15 der untersuchten Arbeiter momentan für Tiktok und eine der Staatsmedien arbeiten. Laut Bericht gehören dazu die Xinhua News Agency, China Radio International und China Central/China Global Television.
Vor allem die USA sieht die Social-Media-App schon länger kritisch. Im Juni hatte Brendan Carr von der Federal Communications Commission Google und Apple darum gebeten, die App aus den entsprechenden Stores zu entfernen, da sie sensible Daten sammle.
„TikTok ist nicht das, was es an der Oberfläche zu sein scheint. Es ist nicht nur eine App zum Teilen lustiger Videos oder Memes. Das ist der Schafspelz. Im Kern fungiert TikTok als ausgeklügeltes Überwachungstool, das große Mengen an persönlichen und sensiblen Daten sammelt“, argumentierte Carr.
Auch Tiktok selbst meldet sich in Anbetracht der Vorwürfe zu Wort. Jennifer Banks, eine Sprecherin von ByteDance sagte gegenüber Forbes: „ByteDance trifft Einstellungsentscheidungen ausschließlich auf der Grundlage der beruflichen Fähigkeiten einer Person, den Job zu erledigen. Für unsere Geschäfte auf dem chinesischen Markt schließt dies Personen ein, die zuvor in Regierungs- oder staatlichen Medienpositionen in China gearbeitet haben. Außerhalb Chinas bringen die Mitarbeiter auch Erfahrung in der Regierung, öffentlicher Ordnung und Medienorganisationen aus Dutzenden Märkten mit.“
Als Antwort auf die 15 Profile von Mitarbeitern, die anscheinend für Tiktok und eine der Staatsmedien gleichzeitig beschäftigt sind, sagt sie zudem folgendes: ByteDance „erlaubt es Mitarbeitern nicht, Neben- oder Teilzeitjobs oder sonstige Nebentätigkeiten auszuüben, die zu einem Interessenkonflikt führen würden.“
Das ist nicht das erste Mal, dass Tiktok und ByteDance mit der chinesischen Regierung in Verbindung gebracht werden. Für so einen Fall hat das Unternehmen aber vorgesorgt. Erst letzte Woche wurde ein PR-Dokument von Tiktok geleaked, in dem das Unternehmen unter anderem darlegt, wie Mitarbeiter gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren sollen.
Wenn es um Verbindungen von China und Tiktok beziehungsweise ByteDance geht, soll demnach mit Phrasen wie „Im Moment gibt es viele Fehlinformationen über Tiktok. Die Realität ist, dass die Tiktok-App nicht einmal in China verfügbar ist.“ und „Wir haben und werden keine Benutzerdaten an die chinesische Regierung weitergeben und würden dies auch nicht tun, wenn wir darum gebeten werden sollten.“ geantwortet werden.
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