Bereits im vergangenen November hatte Bytedance seinen Gaming-Ableger Nuverse angekündigt. Jetzt hat der Konzern hinter der Videoclip-App Tiktok dafür eine eigene Website spendiert und setzt die bisher veröffentlichten Spiele besser in Szene.
Insgesamt hat Nuverse bisher zehn Titel im Portfolio, die alle als Apps auf die Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer kommen; darunter etwa der Shooter „Strike Royale“, der vom Spielprinzip an Fortnite angelehnt zu sein scheint, ein Street-Basketball-Spiel oder „Fairy Cats: Miracle Love“, bei dem es darum geht, Katzen großzuziehen und „großartige Freundschaften zu schließen“.
Auch wenn Bytedance bisher keine Pläne bekannt gegeben hat, die Spiele auch auf den europäischen oder US-amerikanischen Markt zu bringen, scheint das doch langfristig Ziel zu sein. „Wir wollen Gamern weltweit Top-Spiele anbieten, eine globale Community für sie stellen und Spaß und inspirierende Erlebnisse für jeden einzelnen schaffen“, heißt es auf der Website von Nuverse.
Warum will sich Bytedance auf dem Gaming-Markt etablieren?
Schon seit einigen Jahren arbeitet der Konzern daran, sich breiter aufzustellen und die vielen Millionen Nutzerinnen und Nutzer, die vor allem Tiktok hat, weiter zu monetarisieren. Gaming, seit jeher ein sehr lukrativer Markt in China, erscheint da als logischer nächster Schritt. Zumal auch Tencent, Bytedances Erzrivale, recht erfolgreich ist in dieser Branche.
Wie ernst es Bytedance damit ist, zeigen auch die Zahlen: Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Zahl derer, die mit der Gaming-Sparte zu tun haben, rasant gestiegen. Waren es 2020 noch 1.000 Angestellte, sind es laut einem Insider 2021 bereits rund 3.000 Menschen, die verteilt über das chinesische Festland von Peking über Shanghai und Shenzen in Gaming-Studios arbeiten, die zu Bytedance gehören. Zudem wurden seit 2018 mindestens elf kleinere Gaming-Unternehmen aufgekauft.
Ein weiterer Vorteil für Bytedance ergibt sich daraus, dass der Konzern die Games und dazugehörige Werbung recht einfach in andere, eigene Apps integrieren kann. Nutzerinnen und Nutzer sehen dann auf Tiktok Werbung für „Fairy Cats“ oder könnten Sequenzen in ihre Clips integrieren. Auch beliebte Apps wie Wechat integrieren Apps Dritter. Und weil Bytedance Zugriff auf Daten vieler Millionen Nutzerinnen und Nutzer hat, kann das Unternehmen auch recht gut einschätzen, wie deren Geschmack ist, und dementsprechend Spiele empfehlen.