Donald Trump hat in den vergangenen Tagen seine Gangart in dem Konflikt mit China verschärft. Am Freitagabend hatte der US-Präsident eine Anordnung unterschrieben, die den Tiktok-Eigner Bytedance zur Rückabwicklung der 2017er-Akquisition von Musical.ly verpflichten würde. Einzige Alternative: Bytedance müsste alle Daten von US-Nutzern vernichten. 90 Tage hätte der Konzern dafür Zeit. Jetzt hat Trump noch ein weiteres bekanntes chinesisches Unternehmen aufs Korn genommen: Alibaba.
Alibaba: Verbot in den USA droht
Er prüfe ein Verbot des E-Commerce-Riesen in den USA, ließ Trump auf einer Pressekonferenz am Samstag wissen, wie Spiegel Online berichtet. Was genau die US-Regierung Alibaba vorwirft, dazu äußerte sich der Präsident nicht. Neben Alibaba soll auch weiteren chinesischen Unternehmen ein Verbot in den USA drohen. Auch hier gab es aber keine konkreten Informationen.
Kritiker werfen Donald Trump vor, er heize den Handelsstreit mit China derzeit gezielt an, um mit diesem Thema im US-Wahlkampf punkten zu können. Einen möglichen weiteren Anlass für eine Verschärfung der Auseinandersetzung mit China sehen Beobachter in Chinas Hongkong-Politik sowie dem Umgang mit der Coronakrise.
Alibaba-Gründer zog Job-Versprechen zurück
Mit Alibaba verbindet Donald Trump zudem eine besondere Auseinandersetzung, die schon zwei Jahre zurücklegt. Im September 2018 hatte Alibaba-Gründer Jack Ma ein Trump wiederum eineinhalb Jahre davor bei einem Treffen gegebenes Versprechen aufgekündigt, eine Million neue Jobs in den USA schaffen zu wollen. Dabei verwies Ma damals auf den sich zuspitzenden Handelsstreit zwischen Peking und Washington.