
Die US-Senatoren möchten wissen, was mit den Daten ihrer Nutzer passiert. (Foto: Shutterstock / kovop58)
Tiktoks Chief Operating Officer Vanessa Pappas hat sich einer Anhörung vor dem Heimatschutzausschuss der USA gestellt. Hier ging es auch um die Frage, ob TikTok oder der Mutterkonzern ByteDance Daten an die chinesische Regierung weitergeben.
Dabei ist Pappas keine Verpflichtung eingegangen, Datenströme zu stoppen, wie CNN berichtet. Senator Rob Portman stellte dem Tiktok-COO demnach zweimal diese Frage:
„Wird sich Tiktok dazu verpflichten, alle Daten und Datenflüsse nach China, in China ansässige Tiktok-Mitarbeiter, ByteDance-Mitarbeiter oder jede andere Partei in China zu unterbrechen, die möglicherweise die Möglichkeit hat, auf Informationen über US-Nutzer zuzugreifen?“
Pappas Antwort dürfte für den amerikanischen Senator wenig zufriedenstellend gewesen sein. Diese sagte schlicht: „Unser endgültiges Abkommen mit der US-Regierung wird alle nationalen Sicherheitsbedenken ausräumen.“
Die Frage ist für die US-Regierung so wichtig, da sie befürchtet, dass Tiktok-Daten von US-Bürgern ihren Weg in die Hände der chinesischen Regierung finden. Dort gibt es ein nationales Gesetz, nach dem chinesische Unternehmen Datenanfragen der Regierung nachkommen müssen.
Die USA befürchten, dass so die eigenen Interessen untergraben werden könnten. Beamte der amerikanischen Regierung haben Bedenken geäußert, dass die Daten genutzt werden könnten, um zum Beispiel Agenten oder Geheimdienst-Ziele zu identifizieren. Außerdem könnten sie Grundlage für Fehl- oder Desinformationskampagnen werden.
Außerdem kam ein Artikel der Seite Buzzfeed vom Juni zur Sprache. Hier geht es um Audioaufnahmen aus Meetings von ByteDance, Tiktoks Mutterkonzern. Diese belegen, dass ByteDance-Mitarbeiter Zugang zu Nutzerdaten von amerikanischen Usern haben. Das hat Pappas auch bestätigt, verweist aber darauf, dass diese Daten von einem in den USA ansässigen Sicherheitsteam überwacht werden.
Pappas sagte weiter, dass die Daten vom Tiktok-Team auf keinen Fall an die chinesische Regierung weitergegeben werden. Allerdings sagte sie nicht, dass ByteDance die Nutzerdaten nicht weitergeben würde.
Noch vor ein paar Monaten schrieb Tiktok in einem Brief an neun US-Senatoren, dass sie die Sicherheit US-amerikanischer Daten garantieren wollen. Das soll demnach vor allem dadurch passieren, dass die Daten auf einem neuen Server des Unternehmens Oracle gespeichert werden.
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