Tiktok muss 92 Millionen Dollar Strafe wegen Datenschutzverstößen zahlen

Die App Tiktok. (Foto: dpa)
Im Rahmen einer Sammelklage aus den USA muss Tiktok den Klägerinnen und Klägern jetzt insgesamt 92 Millionen Dollar zahlen. Die Videoplattform des chinesischen Mutterkonzerns Bytedance hat einem entsprechenden Vergleich zugestimmt.
Tiktok stimmt Vergleich zu, bestreitet Vorwürfe aber
Tiktok habe mehrere Bundesgesetze zu Cybersecurity und Privatsphäre sowie mehrere Verbraucherschutzgesetze des Bundesstaats Kalifornien gebrochen, lauten die Vorwürfe. Konkret soll die Videoplattform Gesichtserkennungstechnologien eingesetzt haben, um biometrische Daten der Userinnen und User, darunter Einschätzungen zu Gender, Alter und Ethnie, zu sammeln. Außerdem soll Tiktok diese und weitere „hochsensible persönliche Daten“ ohne Einverständnis der Nutzerinnen und Nutzer gesammelt und an Dritte verkauft haben.
Die Videoplattform selbst bestreitet alle Vorwürfe. Gesichtserkennungstechnologien habe man lediglich präventiv eingesetzt, um zu verhindern, dass Minderjährige die App unsachgemäß nutzen. Auch die anderen Anschuldigungen weist Tiktok von sich und erklärt, dem Vergleich habe man nur zugestimmt, um ein unnötig in die Länge gezogenes Gerichtsverfahren zu vermeiden. Stattdessen wolle man alle Energien dafür einsetzen, der Tiktok-Community ein „sicheres und erfreuliches Erlebnis“ zu bieten.
Nichtsdestotrotz hat Tiktok sich verpflichtet, sich an bestehende Gesetze und Rechtsprechung zu halten und keine Daten zu erheben, die nicht explizit in den AGB und den Privatsphärebestimmungen genannt sind.
Nicht der erste (potenzielle) Datenschutzverstoß von Tiktok
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Tiktok mit dem Vorwurf von Datenschutzverstößen konfrontiert sah. So wurde schon 2019 die Summe von 5,7 Millionen Dollar fällig, weil die App Jugendschutzauflagen verletzt haben soll. Auch europäische Länder beobachten das Geschäftsgebaren von Mutterkonzern Bytedance kritisch. Und das vielaktige Drama um ein Verbot der App in den USA ist trotz Regierungswechsel auch noch nicht beendet.