Über 2.000 Euro jährlich: Wie du mit dem richtigen Timing beim Einkaufen viel Geld sparen kannst
2.268 Euro zu viel hat jeder deutsche Haushalt beim Kauf von Konsumgütern bezahlt. Das zumindest ist der Wert, den eine Studie im Auftrag der Barclays Bank ergeben hat. Unterm Strich haben die deutschen Haushalte also 94,5 Milliarden Euro mehr bezahlt, als sie gemusst hätten. Damit fällt die Summe zwar niedriger aus als im Vorjahr (im damaligen Preisradar hatte Barclays einen Wert von rund 2.500 Euro pro Haushalt ermittelt), liegt aber deutlich über dem Schnitt der Jahre 2015 bis 2021. In dem Zeitraum waren die Preisschwankungen noch deutlich geringer, sodass pro Haushalt rund 1.443 Euro zu viel gezahlt wurden.
„Dennoch bleibt für Verbraucherinnen und Verbraucher ein enormes Einsparpotenzial, wenn sie manche Anschaffungen geschickt zeitlich planen“, erklärt der für das Privatkundengeschäft von Barclays in Deutschland und Österreich verantwortliche Manager Tobias Grieß. Besonders groß ist die Mehrbelastung bei Konsumgütern wie Lebensmitteln, Energiekosten und Verkehrskosten.
Selbst bei Konsumgütern lässt sich Geld sparen
Doch auch bei den Lebensmittelkosten könnten viele Konsument:innen einsparen, wie eine Studie der Marktguru-App nachgewiesen hat. Das Shopper-Marketing-Unternehmen hat dazu die Preisgestaltung im Lebensmitteleinzelhandel analysiert und ermittelt, dass Aktionsangebote von Lebensmitteleinzelhandelsketten und Discountern die Inflationsbelastung im Lebensmitteleinzelhandel um rund die Hälfte reduzieren können.
Verbraucher:innen, die ihre Einkäufe systematisch auf der Basis von Sonderangeboten vorbereiten und durchführen, konnten so im Untersuchungszeitraum 2023 bis zu 54 Prozent ihrer Ausgaben für Lebensmittel und alkoholfreie Getränke einsparen, ohne sich selbst einzuschränken oder qualitativ weniger hochwertige Produkte einkaufen zu müssen. Das setzt allerdings einiges an Planung voraus und bedeutet auch, dass man im Zweifelsfall mehrere Geschäfte gezielt ansteuern muss. Realistisch dürfte aber immerhin ein Sparpotenzial von einem Viertel bis einem Drittel sein.
Saisonale Besonderheiten nutzen
Besonders stark schwanken laut der Barclays-Studie die Preise für Bekleidung. Das ist keine große Überraschung in einer Branche, in der sich die Nachfrage nach Wetter und saisonalen Aspekten entwickelt. Die durchschnittliche Differenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Vergleichsmonat betrug 10,6 Prozent. Etwas geringere Schwankungen fanden die Prüfer:innen bei Elektronikartikeln, Gartenbedarf und Haushaltswaren.
Ähnliche Studien von Preisvergleichsportalen wie Idealo hatten in der Vergangenheit gezeigt, dass insbesondere die umkämpften Schnäppchenmonate wie etwa die Vorweihnachtszeit hier helfen können, zu sparen. Konkret bezieht sich das aber vor allem auch auf Produkte, die ausgelistet werden oder wurden – mit Vorjahresmodellen, deren Nachfrage sinkt, lässt sich also immer noch einiges einsparen.
Wann welche Produkte am günstigsten sind
Was das richtige Timing betrifft, kommt die Barclays-Studie zu dem Schluss, dass Verbraucher:innen bei Pkw-Zubehör und Haushaltswaren vor allem im Januar und Februar schauen sollten, während sie bei E-Book-Readern und Kopfhörern sowie PC-Zubehör vor allem im April und Mai sparen können. Smartwatches und Sportartikel dagegen waren statistisch gesehen vor allem gegen Ende des Sommers, also im August und September, günstig. Und die großen Anschaffungen im Technikbereich vom Smartphone und Laptop bis zur Heimkinoanlage waren vor allem im November günstig. Hier hatte Idealo im vergangenen Jahr überdies ermittelt, dass nicht erst der Black Friday und Cyber Monday spannend sind, sondern die Sonderpreise immer früher losgehen.
Im vergangenen Jahr hatte Barclays teilweise etwas andere Monate ermittelt, war aber tendenziell zu ähnlichen Jahreszeiten gekommen. Das Einsparpotenzial für Verbraucher:innen ist häufig noch höher, da sich die im Barclays-Preisradar ermittelten Preisveränderungen auf Durchschnittspreise beziehen. Es ist also davon auszugehen, dass die Differenz zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Preis eines Produktes im Laufe eines Jahres deutlich größer ist als der ermittelte Durchschnittswert.