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Kolumne

Token Deep Dive: NFT-Tickets gegen Betrug mit Konzertkarten

Nach zwei Jahren Pandemie geht die Eventbranche verändert wieder an den Start: Begrenzte Ticketkontingente und verschobene Konzerte befeuern Zweitmärkte. Dort kann aber niemand für die Echtheit der Tickets garantieren. NFT könnten das Problem lösen.

Von Dennis Fleischer
3 Min.
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Veranstaltungstickets als NFTs hätten Vorteile für Veranstalter und Fans. (Foto: Melinda Nagy / Shutterstock.com)

Konzerte, Festivals, Theater – in der Hoffnung auf einen Alltag ohne weitreichende Beschränkungen durch die Pandemie sehnen sich Besucher:innen und Fans nach Live-Veranstaltungen. In diesem Jahr sollen laut Statista die Einnahmen der Ticket-Branche 72 Milliarden US-Dollar betragen, während bis 2026 eine Steigerung auf 94 Milliarden erwartet wird.

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Kaufwillige, die zu spät dran waren, finden Veranstaltungstickets meist auf Zweitmärkten wie Facebook-Gruppen oder Ebay Kleinanzeigen. Meist zu höheren Preisen und immer mit größerem Risiko: Veranstaltungsfans laufen Gefahr, gefälschte Tickets zu kaufen oder gar Opfer eines Identitätsdiebstahls zu werden.

Die Krux mit dem Weiterverkauf

Der Weiterverkauf von Tickets kann auch ein geplantes Geschäft sein. Beim Ticket-Scalping erwerben Menschen meist mithilfe von Bots viele Tickets für eine Veranstaltung, um sie zu höheren Preisen weiterzuverkaufen. Das Ergebnis sind enorme Gewinne und Fans, die leer ausgehen.

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Veranstalter versuchen, sich zu wehren, und personalisieren die Eintrittskarten. Das erschwert aber auch ehrlichen Einzelpersonen den Weiterverkauf. Den Eventorganisatoren fehlt ein nutzerfreundliches Gerüst. NFT können neue Impulse für die Veranstaltungsbranche setzen und das Ticketing grundlegend verändern.

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Nicht ausgeschlossen: Ticket-Scalping bleibt möglich

Der Vorteil von NFT-Tickets: Sie lassen sich durch das Einsehen der Blockchain auf Echtheit überprüfen. Unseriöse Händler:innen und Plattformen wird der Einfluss auf den Zweitmarkt erheblich erschwert. Veranstalter können mittels Smart-Contract-Programmierung ihrer NFT den Verkauf generell untersagen oder eine Royalty-Fee festlegen, die einen bestimmten Anteil des Wiederverkaufpreises an die Veranstalter zurückspielt.

Das Ticket-Scalping wird jedoch nicht komplett verhindert, aber die Echtheitsprüfung in Kombination mit einer begrenzten Stückzahl personalisierter Tickets pro Käufer:in wird für beide Seiten transparent auf der Blockchain festgehalten.

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Tickets für die Swedish House Mafia als NFT-Kollektion

NFT machen zudem Aktionsprogramme möglich: Kaufen Superfans beispielsweise bestimmte NFT-Tickets oder haben sich durch den Besitz von mehreren NFT-Tickets legitimiert, könnten sie von einem Rabatt auf den nächsten Einkauf, exklusiven Merchandise-Artikeln oder Backstage-Besuchen profitieren.

Doch was ist mit denjenigen, die ihre gedruckten Tickets als Erinnerungen wie Heiligtümer aufbewahren? Auch hierfür gibt es schon eine Lösung: Mit Livestubs hat Live Nation eine Plattform gestartet, um Tickets als NFT-Kollektion zu erwerben. Das haben sie zum Beispiel mit Swedish House Mafia umgesetzt. Ob sich das allerdings durchsetzt und Eintrittskarten an Pinnwand und Kühlschrank ablöst, scheint trotzdem fraglich.

NFT-Akzeptanz bei Veranstalter:innen, Besucher:innen und Fans

In der Event- und Ticketing-Branche erwarte ich eine Disruption des Verkaufs und Handels von Eintrittskarten. Erste etablierte Firmen wie Live Nation positionieren sich in diesem kompetitiven Markt und werden von Startups wie Oveit oder Get Protocol herausgefordert, die sich derzeit insbesondere auf Web3-Events wie die Paris Blockchain Week konzentrieren.

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Sie alle teilen die Ansicht, dass die Token nicht nur Sicherheit und Transparenz bieten, sondern neue Möglichkeiten vor, während und nach der Veranstaltung schaffen: Rabatte, Airdrops oder künstlerische Ticket-Stubs mit lebenslangem freiem Eintritt für den Backstage-Bereich.

Fazit

Die Entwicklung hängt auch hier von Faktoren wie der Nachhaltigkeit, Akzeptanz in der breiten Masse und der Einbindung der Blockchain-Technologie in die IT-Landschaft der Anbieter ab. Daher wird es noch dauern, bis alle Beteiligten die Früchte dieser Entwicklung ernten können.

Erste Ansätze zur Lösung mit bestimmten Blockchains wie Polygon für eine bessere Nachhaltigkeit oder dynamische NFT für mögliche Namensänderungen von Ticket-NFT existieren bereits. Doch die Systemumstellung ist für viele Ticket-Anbieter die maßgebliche Herausforderung, da es neben der Blockchain-Kompetenz auch eine klare IT-Strategie für die Interoperabilität der bestehenden Systemen und der Blockchain geben muss. Denn eines steht fest: Das Ticketing für Events muss funktionsfähig, flexibel, robust und schnell sein – und hierfür können Token eine nachhaltige Lösung sein.

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Bisher erschienen bereits zwei Episoden der Token-Deep-Dive-Kolumne zur Creator-Economy  und NFT in der Musikbranche

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Kommentare (1)

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Foo

Dann verkaufe ich halt auf dem Schwarzmarkt nicht das Ticket sondern die Wallet inkl Ticket… Auch kein Problem. Oder wie soll das verhindert werden?

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