Non-Fungible Token (NFT) werden an Marktplätzen verschiedener Anbieter gehandelt. Um dort einen NFT zu erwerben, braucht ihr, bis auf wenige Ausnahmen wie Nifty Gateway, eine Krypto-Wallet, beispielsweise Metamask oder Coinbase Wallet. Die verknüpft ihr mit eurem Account auf dem Marktplatz und könnt einen NFT auswählen und mit dem Krypto-Guthaben eurer Wallet zahlen. Die Transaktion läuft über Smart Contracts, die mit der darunterliegenden Blockchain für Vertrauen zwischen den Teilnehmer:innen sorgen.
Bevor du einen NFT kaufst, solltest du wissen, wie die Token funktionieren und wie es zu den sehr hohen Preisen für einzelne Stücke kommen kann. Wie und wo man NFT kauft, hängt von der Art des NFT ab, ob du bereits eine Wallet besitzt und wie du die gekauften NFT verwahren willst. Die Besonderheiten der bekannten Marktplätze haben wir hier zusammengefasst:
Das sind die wichtigsten NFT-Marktplätze
Der wahrscheinlich größte und bekannteste NFT-Marktplatz ist Opensea. Erst im Januar 2022 sicherte sich das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde über 300 Millionen US-Dollar.
Die Plattform wurde 2017 gegründet und hat bereits 600.000 Nutzer:innen. Opensea listet nach eigenen Angaben über 80 Millionen NFT und über zwei Millionen Collections. Diese werden entweder aus Sammlungen und von anderen Plattformen kuratiert, oder können von den Ersteller:innen direkt angeboten werden. Die Plattform gibt ein Handelsvolumen von über zehn Milliarden Dollar an. Die digitalen Assets werden entweder zum Festpreis verkauft oder an Höchstbietende versteigert. Die Plattform erhält dabei eine Verkaufsgebühr von 2,5 Prozent. Gezahlt werden kann in verschiedene Kryptowährungen wie Dai, USDC, Wrapped Ether (WETH) oder Mana.
Der dezentrale Handelsplatz Rarible setzt auf einen Multi-Chain-Ansatz: NFT auf Basis von Ethereum, Flow und Tezos werden hier gelistet. 405.000 NFT sollen es insgesamt sein, gibt Rarible an. Bei den meisten davon handelt es sich um Kunst, die von den 1,6 Millionen Nutzer:innen kreiert wurde. Rarible gibt das Handelsvolumen der Plattform mit 274 Millionen Dollar an. Auch auf Rarible zahlen Verkäufer:innen eine Gebühr. Künstlerinnen und Künstler können hier außerdem Lizenzgebühren auf ihre Werke erheben, sodass bei jedem Weiterverkauf erneut ein gewisser Prozentsatz an sie geht.
Die Plattform will sich zu einer Decentralized Autonomous Organization (DAO) entwickeln. Dafür gibt es bereits das Rarible-Protocol und einen eigenen Governance-Token. Der Rari-Token verleiht den Besitzer:innen Stimmrechte für Entscheidungen der DAO.
Auch die Kryptobörse Binance hat seit Juni 2021 einen eigenen NFT-Marktplatz. Die NFT-Verkäufe laufen ebenfalls mit Festpreisen oder als Auktion ab und sind in verschiedenen Kryptowährungen zahlbar. Für einen Kauf über die Plattform ist ein Binance-Account erforderlich.
Bieter:innen sollten bei Abgabe eines Gebotes beachten, dass die gebotenen Token geblockt werden, bis die Auktion endet oder jemand das eigene Gebot überbietet. NFT können auch als Überraschungstüte gekauft werden. Diese Mystery-Boxes werden von Binance zu fixen Preisen angeboten und können erst nach dem Kauf geöffnet werden. Mit viel Glück ist ein NFT mit der Einstufung „super, super selten“ darin versteckt.
Sorare ist eine Fantasy-Football-Plattform aus Paris. Das 2018 gegründete Startup verkauft digitale Fußballsammelkarten auf Basis von NFT. Sorare ist aber nicht nur eine Verkaufsplattform für NFT. Die Nutzer:innen können auch an Turnieren teilnehmen oder Teams zusammenstellen und gegeneinander antreten. Es winken Preisgelder und Belohnungen.
Die Firma ist mit einer Bewertung von 4,3 Milliarden Dollar Frankreichs wertvollstes Startup. Die Plattform gibt an, weltweit über eine Million registrierte Nutzer:innen zu haben. Über 70.000 davon stammen aus Deutschland. Seit Oktober ist auch die deutsche Bundesliga mit dabei.
Superrare ist ein 2018 gegründeter Marktplatz für digitale Kunst in Form von NFT auf der Ethereum-Chain. Die Plattform legt außerdem viel Wert auf die Community und bezeichnet sich selbst als Mischung aus Instagram und dem Kunstauktionshaus Christies.
Kunstfans können sich auf Superrare mit einer Ethereum-Wallet registrieren. Sie können Künstler:innen folgen, NFT kaufen und bei Auktionen mitbieten. Alle Transaktionen laufen in Ether ab. Drei Prozent Transaktionsgebühren zahlen die Käufer:innen an die Plattform.
Nifty Gateway ist ein NFT-Marktplatz, bei dem keine Kryptowährungen oder Wallets erforderlich sind. Die Token können einfach mit Debit- oder Kreditkarte gezahlt werden. Jede:r registrierte Nutzer:in eröffnet eine Wallet auf der Plattform selbst, in der die NFT-Käufe gespeichert werden.
Wegen dieser Verwahrung der NFT durch den Marktplatz selbst bezeichnet sich Nifty Gateway als „Custodial Platform“. Diese zentrale Speicherung der digitalen Assets soll für Sicherheit sorgen, da die Plattform Passwörter wiederherstellen kann und bei Transaktionen keine hohen Gas Fees fällig werden. Der Nachteil für die Nutzer:innen ist allerdings, dass falls die Plattform irgendwann nicht mehr existieren oder verfügbar sein sollte, auch die NFT nicht mehr verfügbar sind. Deswegen kann es ratsam sein, die digitalen Assets in einer dezentralen Wallet wie Metamask zu speichern. Das geht einfach über einen „Withdrawal“ der NFT von der Plattform.
Die Plattform zieht namhafte Künstler:innen wie Beeple an, denn NFT ausgeben dürfen auf Nifty Gateway nur ausgewählte Creator:innen. In sogenannten „Drops“ bieten sie ihre Kunstwerke zum ersten Mal an. Begehrte NFT können schnelle Erstkäufer:innen oft mit sehr hohen Gewinnen auf der Plattform weiterverkaufen.
Der NFT-Marktplatz Looksrare startete am 10. Januar 2022 und ist damit eine der neusten Plattformen. Nutzer:innen werden für Käufe und Verkäufe von NFT über Lookrare mit nativen Looks-Token belohnt. Das Handelsvolumen der Marktplatzes stieg in den ersten Wochen bereits stark an, was allerdings auch darauf hinweisen könnte, dass bei dem Projekt etwas nicht stimmt. Davor warnen zumindest die Expert:innen von The Block.