„Top Gun: Maverick“: Darum wird Val Kilmer von einer KI gesprochen

Schauspieler Val Kilmer bekam 2014 die Diagnose Kehlkopfkrebs. (Foto: Shutterstock)
Unglaubliche 36 Jahre ist es her, seit der junge Tom Cruise als furchtloser Kampfjetpilot in „Top Gun“ glänzte und so den Durchbruch schaffte. Im lang erwarteten Sequel „Top Gun: Maverick“ ist er nun wieder als Pete Mitchell zu sehen – und mit ihm weitere altbekannte Gesichter. So ist auch Val Kilmer wieder als Tom „Iceman“ Kazanski dabei. Doch Kilmers Auftritt ist diesmal anders. Denn der 62-Jährige verlor aufgrund einer Kehlkopfkrebs-Behandlung seine Stimme. Kilmer spricht im Film allerdings trotzdem – wenn auch nur wenige Worte. Wie ist das möglich?
Künstliche Nachbildung der Stimme
Die Lösung ist Sonantic, einer Firma aus Großbritannien, zu verdanken. Mit ihr kooperierte Val Kilmer, um mithilfe künstlicher Intelligenz seine eigene Stimme möglichst naturgetreu nachzubilden – eine Herausforderung für die KI-Spezialisten. Sonantic sichtete und bearbeitete stundenlang Aufnahmen von Kilmers Sprechstimme, die dann durch einen speziellen, extra konfigurierten Algorithmus liefen. Aus über 40 Modellen wurde dann schließlich die beste Stimmnachbildung für den Film ausgewählt.
Für den Schauspieler ist die erfolgreiche Nachbildung seiner Stimme ein beispielloses Glück: „Ich bin dem gesamten Team von Sonantic dankbar, das meine Stimme in einer Weise wiederhergestellt zu hat, die ich nie für möglich gehalten hätte“, so Kilmer in der offiziellen Ankündigung zur Kooperation 2021. „Als menschliche Wesen ist die Fähigkeit zu kommunizieren der Kern unserer Existenz, und die Nebenwirkungen des Kehlkopfkrebses haben es für andere schwierig gemacht, mich zu verstehen. Die Chance, meine Geschichte mit einer Stimme zu erzählen, die sich authentisch und vertraut anfühlt, ist ein unglaublich besonderes Geschenk.“
Riesenerfolg für „Top Gun“-Fortsetzung
„Top Gun: Maverick“ ist schon jetzt ein Riesenerfolg: Allein am Premierenwochenende spielte die Fortsetzung weltweit über 300 Millionen US-Dollar ein. In den USA stieß der Film den bisherigen Rekordhalter für den erfolgreichsten Film am Memorial-Day-Wochenende, „Fluch der Karibik: am Ende der Welt“, vom Thron.
Val Kilmer, der neben „Top Gun“ auch in Blockbustern wie „Heat“, „Kiss Kiss, Bang Bang“ und „Déjà Vu“ mitspielte, erhielt seine Krebsdiagnose im Jahr 2014. 2020 bezeichnete er sich in einem Interview mit dem People Magazine nach langem Kampf gegen die Krankheit als geheilt.