Die Toyota Motors Group und die Woven Planet Holding Inc. – zwei Unternehmen der Toyota-Gruppe – starten das Projekt. Der Name Woven City bezieht sich auf die Geschichte des zweitgrößten Autoherstellers der Welt, der mit Webstühlen begann. Die Prototypenstadt entsteht am Fuße des Fuji auf einem ehemaligen Fabrikgelände des Konzerns – Toyota spricht von einem „living laboratory“.
Eine Stadt als Experimentierfeld
Im Rahmen von Toyotas Wandel hin zu einem Mobilitätsunternehmen sollen in der realen Lebensumgebung neuartige Ansätze verfolgt werden. Als erste Bereiche nennt der Konzern autonomes Fahren, Robotik und künstliche Intelligenz. Ingenieure und Wissenschaftler aus der ganzen Welt sollen dort forschen und erproben können. Woven City wird planmäßig drei miteinander verbundene Verkehrswege besitzen: einen für autonomes und emissionsfreies Fahren, einen für Fußgänger und einen für Passanten mit persönlichen Fahrzeugen. Waren will Toyota über unterirdische Kanäle transportieren.
Kombination zwischen Tradition und High-Tech
Schon bei der Eröffnungszeremonie konnte man sehen, dass Toyota Wert auf die Wahrung japanischer Kultur legt. Auch in Woven City spielt sie eine Rolle und wird durch moderne Verfahren ergänzt. So entstehen die futuristischen Gebäudekomplexe aus Holz. Robotergestützte Produktion unterstützt dabei traditionelles, japanisches Tischlerhandwerk. Alle Dächer sind bedeckt von Solarzellen. Konzernchef Akio Toyoda betont, man orientiere sich bei Woven City auf das Erreichen der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Nach seinem Willen würde man ein 18. Ziel hinzufügen: Happiness. Sein Sohn Daisuke führt das Projekt. Es soll einen digitalen Zwilling erhalten, sodass die Stadt auch auf einer virtuellen Ebene existiert.
Smart City mit Wasserstofftechnologie
Teile der Prototypenstadt sollen über ein Wasserstoffnetz verfügen, das mit den Fotovoltaik-Paneelen gekoppelt ist. Mithilfe von Hydrokulturen plant Toyota, Lebensmittel anzubauen. Zunächst ziehen 360 Menschen in die Stadt aus dem Computer. Hauptsächlich Senioren und Familien mit kleinen Kindern sowie Forscher gehören zu den ersten Bewohnern. Mit der Zeit soll die Bürgerschaft auf 2.000 Einwohner anwachsen. Die Stadt hat Toyota so konzipiert, dass man das Modell auch in andere Länder exportieren könnte.