Twitter verkündet in einem Blogeintrag, den Dienst Periscope zum März 2021 einzustellen. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, jedoch befinde sich die App schon seit einer Weile in einem „unhaltbaren Wartungsmodus“. Die Macher erklären den Schritt mit den Worten: „In den letzten Jahren haben wir eine sinkende Nutzung gesehen und wissen, dass die Kosten für den Support der App mit der Zeit immer weiter steigen werden.“
Allerdings wendet sich das Unternehmen nicht generell von Live-Videos ab. Man habe die meisten Kernfunktionen von Periscope in den Kurznachrichtendienst integriert. Gemeint ist damit die Live-Funktion der Twitter-App. Sie bleibt bestehen. Man sei zuversichtlich, darüber ein noch größeres Publikum für Twitter zu finden, heißt es in dem Dokument weiter.
So geht es mit Periscope zu Ende
Mit dem aktuellen Update hat der Betreiber bereits die Anmeldung neuer Konten deaktiviert. Zusätzlich sind Funktionen implementiert, um Periscope-Videos und andere Daten herunterzuladen, bevor die App im nächsten Jahr abgeschaltet wird. Die Website bleibt hingegen als Archiv online, öffentliche Einträge lassen sich darüber weiterhin aufrufen. Twitter hat die Anforderungen, „Super Broadcaster“ zu werden, gelockert. Wer diesen Titel erhält, darf sich „Trinkgeld“ seiner Follower auszahlen lassen. Bis zum 30. April 2021 läuft die Auszahlung noch.
Im März 2015 übernahm Twitter Periscope – seinerzeit ein Pionier des Live-Broadcastings. Ähnliche Dienste wie Twitch übernahmen mit der Zeit die Führung in diesem Segment. Etwas rührselig schließt Twitter seine Bekanntmachung mit den Worten: „Wir haben so viel gelernt, unglaubliche Erfahrungen miteinander geteilt, unvergessliche Momente der Geschichte miterlebt und Teile der Welt gesehen, die wir uns nur vorstellen konnten, als wir Periscope zum ersten Mal starteten. Es war eine echte Ehre, unser Herz und unsere Seele in den Aufbau von etwas zu stecken, das andere Menschen so sehr lieben, dass sie es nutzen und ihre eigenen Communities darum herum aufbauen. Vielen herzlichen Dank.“