Immer mehr Social-Media-Plattformen setzen auf Nachrichten oder Posts, die nach einer Zeit automatisch verschwinden. Das Nimmerwiedersehen bei der kürzlich veröffentlichten Funktion „Fleets“ von Twitter hat jedoch nicht gut geklappt: Per Entwickler-App ließen sich die vermeintlich gelöschten Kurznachrichten weiter aufrufen.
Über die Twitter-API konnten findige Nutzer die Mitteilungen nicht nur einsehen, der Autor erhielt auch weder eine Lesebestätigung noch den Profilnamen des Betrachters. Unter normalen Umständen teilt das System diese Informationen mit. Das führte die erst eine Woche alte Funktion ad absurdum, denn über die Schnittstelle ließen sich demnach anonym Fleets herunterladen und archivieren.
Twitter reagierte auf die Nachricht des Nachrichtenportals Techcrunch, das zuerst über den Fehler berichtete. Man arbeite bereits an einer Lösung. Fleets hatte im Gegensatz zu den „Storys“ bei Instagram und Snapchat wiederholt Anlaufschwierigkeiten. Nutzer klagten über Abstürze und entdeckten, dass bestimmte Blockierungsmechanismen nicht griffen. Twitter gelobte Besserung und will alle Fehler beseitigt haben. Die Lücke bezüglich der Fleets sei nun ebenfalls geschlossen, hieß es später. Dennoch werde Twitter die Kurznachrichten 30 Tage auf den eigenen Servern lagern – solche, die die Regeln verletzen, möglicherweise sogar länger.