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Twitter sperrt Accounts, die Desinformation zum Ukraine-Krieg aufzeigen

Twitter hat mehrere Accounts von Menschen zeitweise gesperrt, die russische Militäraktivitäten in der Ukraine getrackt und Desinformation entlarvt haben. Das Unternehmen hat den Fehler inzwischen korrigiert.

2 Min. Lesezeit
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Twitter. (Foto: XanderSt / Shutterstock)

Aufgrund eines Fehlers hat Twitter am Mittwoch, dem 23. Februar 2022, mehrere Accounts gesperrt, die die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine begleiten.

Twitter bezeichnet Account-Sperren als „menschlichen Fehler“

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Twitters Head of Integrity Yoel Roth machte den Fehler in einem Tweet öffentlich und erklärte, die Accounts seien nicht wegen massenhafter Meldungen gesperrt worden.

Stattdessen seien „wenige menschliche Fehler“ dafür verantwortlich. Man habe manipulierte Inhalte „proaktiv angehen“ wollen. Dass für eine Analyse beziehungsweise Enttarnung auch gefakte oder manipulierte Inhalte geteilt werden müssen, liegt in der Natur der Sache. Bei Twitter hatte das allerdings wohl für Verwirrungen gesorgt. Inzwischen sollen alle Sperren wieder aufgehoben worden sein.

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Im vorliegenden Fall waren Accounts betroffen, die beispielsweise von Russland verbreitete Videoaufnahmen einer angeblichen ukrainischen Invasion als falsch entlarvt hatten. Es ist gängige Praxis auf Twitter, unliebsame Accounts massenhaft zu melden, um den Algorithmen vorzuspielen, es gäbe ein Problem. Gerade Trolle bedienen sich dieses Tricks gerne.

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Osint-Accounts betroffen

Die betroffenen Accounts sind allesamt der sogenannten Open Source Intelligence (Osint) zuzurechnen. Dabei analysieren Menschen öffentlich und frei verfügbares Material, um so Informationen mit Nachrichtenwert zu gewinnen. Ein berühmtes Beispiel ist etwa das Kollektiv Bellingcat, das vor allem zu Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und Finanzkriminalität recherchiert.

Weil die sozialen Medien immer wieder großflächig für Propagandazwecke missbraucht werden, ist es für einige Analyst:innen fast schon zum Sport geworden, diese Fake-News-Kampagnen und die Desinformation schnellstmöglich zu entlarven. So hat es auch nur wenige Stunden gedauert, bis klar war: Die Rede des russischen Präsidenten Putin vom 21. Februar, in der er das Vorrücken in ukrainische Gebiete ankündigte und rechtfertigte, wurde wohl nicht live übertragen. Die Armbanduhren Anwesender legen vielmehr nahe, dass die Rede bereits Stunden zuvor aufgenommen worden war.

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Wie erkenne ich Fake News und Deepfakes?

Weil die technischen Möglichkeiten immer besser werden, wird es auch immer schwieriger, Deepfakes und Desinformationskampagnen zuverlässig zu erkennen. Zwar gibt es durchaus Tools, die Videos und Bilder auf ihre Echtheit hin analysieren können. Aber die stehen natürlich nicht jeder:m zur Verfügung und unsere schnelllebige Zeit macht es nicht gerade möglich, jeden Social-Media-Eintrag erst auf seine Authentizität hin zu überprüfen. Wer unsicher ist, ob eine Meldung oder ein Bild die Realität abbilden oder Fake News sind, kann beispielsweise den Faktenfinder der Tagesschau oder Mimikama zurate ziehen.

Grundsätzlich ist ein gesundes Misstrauen nicht verkehrt: Etwas klingt zu schön oder zu schrecklich, um wahr zu sein? Dann lohnt zumindest ein kritischer zweiter Blick, immer auch auf die Quelle. Dein Nachbar hat von seinem Frisör gehört, der Bäcker um die ecke behaupte, Angela Merkel sei Mitglied der Illuminaten – na ja, merkst du selber. Es steht auf der Website der Tagesschau? Schon wahrscheinlicher, aber wer auf Nummer sicher geht, wartet trotzdem noch etwas ab, bevor die Kunde weiterverbreitet wird.

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