Coronakrise, Lockdown, Homeoffice – drei Begriffe, die im Frühjahr 2020 überall zu lesen waren. Viele Unternehmen schickten ihre Mitarbeiter schlagartig nach Hause, um sie im Sommer unter besonderen Auflagen zurück in die Büros zu holen und kurz vor dem zweiten Lockdown im Winter wieder in die Heimarbeit zu schicken. Manch einer arbeitet sogar seit fast einem Jahr von zu Hause aus.
Auch während der zweiten Corona-Welle Fragen stellen sich die bekannten Fragen: Wie läuft die Kommunikation in den Teams? Haben Videocalls den Arbeitsalltag verändert? Und hat sich die eigene Ausstattung am heimischen Arbeitsplatz in den letzten Monaten eigentlich verbessert? Um sich hier ein Meinungsbild zu verschaffen, hat das deutsche Marktforschungs-Startup Civey eine Studie, an der insgesamt über 2.500 Personen teilnahmen, veröffentlicht. Die Ergebnisse der Studie werden fortlaufend aktualisiert, da es sich um eine Live-Umfrage handelt.
Die Kommunikation innerhalb eines Teams oder auch abteilungsübergreifend hat sich durch dauerhaftes Homeoffice in vielen Unternehmen grundlegend geändert. Die Gespräche auf dem Gang oder an der Kaffeemaschine fallen weg, die Nachfrage über den Schreibtisch oder das Schlendern ins Büro des Kollegen ebenfalls. Über 70 Prozent der Befragten sehen aus diesem Grund auch keine verbesserte Kommunikation innerhalb das Teams durch die Arbeit im Homeoffice. 40 Prozent geben an, dass die Kommunikation gleich geblieben ist, während mehr als ein Drittel sogar eine Verschlechterung wahrnimmt. Auffällig ist, dass Personen, die Kinder im Haushalt haben, deutlich öfter eine Verbesserung der Kommunikation wahrnehmen (22,7 Prozent im Vergleich zu 14,2 Prozent), obwohl sie sich durch Homeschooling und geschlossene Kitas häufig doppelt belastet sind.
Bei vielen bleibt die Kamera aus
Auf Videocalls angesprochen, geben knapp 42 Prozent der Teilnehmer an, dass sie klassische Telefonate durch Videocalls ersetzen, während 51 Prozent immer noch häufiger zum Hörer greifen. Allerdings lassen mehr als die Hälfte der Befragten die Kamera während der Meetings aus. Bei internen Besprechungen wird sie jedoch deutlich häufiger verwendet, als bei Veranstaltungen mit externer Beteiligung.
Nachholbedarf gibt es laut Umfrage vor allem in Sachen Ausstattung. Um die 60 Prozent der Arbeitnehmer im Homeoffice haben einen Laptop vom Arbeitgeber gestellt bekommen. Auf einen weiteren Monitor (knapp 25 Prozent) und einen Bürostuhl (knapp 8 Prozent) müssen viele Leute auch nach Monaten noch verzichten. Circa 30 Prozent der Befragten müssen sogar selbst dafür sorgen, im Homeoffice bestmöglich ausgestattet zu sein, und bekommen vom Arbeitgeber keinerlei Möglichkeiten angeboten, den Arbeitsplatz zu optimieren.