Leserumfrage: Welche Sprachen habt ihr im Informatikstudium gelernt?
Die Bezahlung stimmt meistens, Stellen für Informatiker gibt es zigfach. Da müsste es doch eigentlich mit den Zahlen der Studienanfänger rasant bergauf gehen, oder nicht? Trotzdem zeigen neueste Statistiken das Gegenteil: Der Informatik-Studiengang wird immer unbeliebter. Liegt es daran, dass die Informatik ein Fach ist, in dem nur Nerds glücklich werden und alle verjagen? Sind weniger Nerds an den Unis die Lösung?
Mein persönlicher Eindruck geht eher dahin, dass Studium und berufliche Realität herzlich wenig miteinander zu tun haben. Aktuelle Jobannoncen suchen gerne nach Allroundern, die möglichst drei oder vier Sprachen beherrschen, von Front End- bis Back End-Entwicklung überall mitwirken können und dazu noch konkrete Bereiche wie App-Entwicklung oder Usability problemlos abdecken.
Und was macht unser Studium? In meinem Fall habe ich mich mit Lehrsprachen auseinandergesetzt, die konkret herzlich wenig mit der echten Welt zu tun hatten. Drracket hat ganz sicher geholfen, um so grauenhafte Konstrukte wie Rekursion zu begreifen, auf meinem Lebenslauf sieht das allerdings weniger spanned aus. Immerhin habe ich mit C0 einen ersten Blick auf C bekommen, aber leider eben keine besondere Tiefe dabei. In anderen Veranstaltungen habe ich etwas über Ruby On Rails gehört, 2009 wurde mir HTML5 als das nächste große Ding angekündigt, das sicher bald richtig kommt und im letzten Semester meines Studiums habe ich zumindest ein kleines bisschen Zeit mit Java verbracht.
Geht das Informatikstudium an der Praxis vorbei?
Die Bilanz meines Studiums sieht also auf meinem Lebenslauf nicht besonders erbaulich aus. Wenn ich mich jetzt im Master mit Kommilitonen unterhalte, kann ich nur schwammig über Konzepte und Ideen referieren, während die mir von ihren Projekten berichten: Websites, Apps, Anwendungen für dieses und jenes. Auf der anderen Seite fällt es mir hingegen leichter als ihnen, neue Sprachen für mich zu nutzen und Konzepte von einer auf die nächste zu übertragen. Zwei Ansätze, die nicht viel miteinander zu tun haben, aber beide den Namen „Informatikstudium” tragen.
In jedem Fall zeigt mir der Master, wie unterschiedlich Informatik doch angegangen wird. Die Ausrichtung kann eher praktisch oder theoretisch sein, es gibt zig Sprachen und Ideen, die einem beigebracht werden können. Daraus ergibt sich die Frage, wie es denn heute deutschlandweit aussieht. Und da kommt ihr ins Spiel. In unserer Umfrage wollen wir von euch wissen, welche Programmier- und Skriptsprachen ihr im Studium gelernt habt. Gerne auch mit einem Kommentar dazu, wie sinnvoll ihr die Auswahl gefunden habt und was ihr für euren jetzigen Job wirklich gebraucht hättet.
Mir wurde damals noch VB beigebracht. Nicht weil es C# noch nicht gab, sondern weil kein Lehrpersonal für C# gefunden werden konnte..
Eigentlich ist es egal welche Programmiersprache man lernt, weil man soll die „KONZEPTE“ lernen, die dahinter stehen. Wer eine Programmiersprache halbwegs kann und vor allem versteht, kann viele andere Programmiersprachen relativ schnell erlernen.
Bei mir im Informatikstudium war Java die Grundsprache und damit wurden die Konzepte gelehrt und geübt. In höheren Semestern konnte man sich es teilweise aussuchen, womit man die Übungen und Projekte programmiert.
Wir haben (Ende 90er) auch noch Eiffel gelernt, und dann einige Jahre später Haskell. Ich glaube da gab’s noch ein paar mehr (z. B. Lisp), aber kann mich nicht mehr so genau erinnern. Somit ist schon interessant, welche Programmiersprachen gelehrt werden. Wer die Konzepte in Java verstanden hat, der wird nicht unbedingt sofort in Eiffel oder Haskell entwickeln können. Es wäre schön, wenn in Studium und Ausbildung grundsätzlich auf die verschiedenen Paradigmen eingegangen würde, so dass jeder mal alles gehört hat, was es so gibt.
Bin aktuell Informatik am studieren.
Habe an der Schule vorher VB6.0 gelernt und im Studium Python und Java, in einem Semestern auch noch Prolog. Außerdem werde ich noch ein Semester C++ freiwillig wählen.
Muss mich Anschließen, habe in meinem Studium Java und C++ gehabt, in der Praxis bin mittlerweile Quer durch den Gemüsegarten. Von Javascript über Perl, C#, C, Phyton, Html4/5, SQL, Lisp, VB. Diverse Programmier Frameworks und spezialisierte Skipt und Programmiersprachen die ich nur für ein Projekt benötigt habe.
Im Grunde muss man nur die Paradigmen und die Grundlagen der Algorithmen verstanden haben, alles andere ist dann eigentlich nur ein Einarbeiten in die Syntax und die spezifischen Spracheigenschaften. Ein Studium kann nicht auf alles Vorbereiten, dass wäre Illusorisch und jeder vernünftige Arbeitgeber weiß das auch und räumt auch neuen Mitarbeiten eine Einarbeitungszeit ein.
Mein Verständnis war immer, dass das Informatikstudium der Universitäten eben nicht den Anspruch hat auf die Praxis vorzubereiten, sondern ein breites Fundament an theoretischem Hintergrundwissen fördern soll.
„Informatiker sind keine Programmierer“, hiess es immer bei uns.
Programmieren lernt man im Ausbildungsberuf „Informatiker f. Anwendungsentwicklung“.
Die Idee des Informatikstudiums ist es, den Leuten die wissenschaftliche Werkzeuge mit an die Hand zu geben um Grundlagen Forschung in der Informatik zu betreiben. Informatiker sind die Leute, die neue Algorithmen entwickeln, neue Programmiersprachen, neue Datenbanken oder neue KI Methoden. Die programmieren eher selten.
Mir wurde noch ein wenig Haskell erklärt sowie sogar Lua
Es gibt einige Statistiken dazu, welche Programmiersprachen zurzeit beliebt sind. Im OSS Umfeld befinden sich z.B. folgende im produktiven Einsatz:
https://www.openhub.net/languages?query=&sort=code
Ein Unternehmen welches einen Informatiker sucht, sucht aber definitiv nicht nach einem Programmierer. Konzeption und Umsetzung sind getrennte Tätigkeitsbereiche.
(Meinung eines Unstudierten)