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Umweltministerium will Wasserversorgung für Tesla-Werk sichern

Wegen des erhöhten Wasserbedarfs im Berliner Umland auch durch die geplante Ansiedlung des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide will das Brandenburger Umweltministerium nachsteuern.

2 Min.
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(Foto: Aerovista Luchtfotografie / Shutterstock.com)

Zur Erhöhung von Förderkapazitäten für die Versorgung des Gewerbegebietes Freienbrink – einschließlich Tesla – solle ein noch ungenutzter Grundwasservorrat im Raum Hangelsberg erkundet und erschlossen werden, sagte eine Sprecherin am Samstag. Durch den „Sprung“ beim Frischwasserbedarf und beim Abwasseranfall durch das Tesla-Werk in der ersten Ausbaustufe seien „fast sämtliche Reservekapazitäten“ aufgebraucht. Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet.

Tesla rechnet mit 1,4 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr

Tesla veranschlagt für das Werk – bei voller Auslastung von 500.000 Fahrzeugen – einen maximalen Wasserverbrauch von 1,4 Millionen Kubikmetern pro Jahr. Der Wert wurde durch Wassersparmaßnahmen um 30 Prozent gesenkt. Das ist der geschätzte Maximalbedarf unter ungünstigsten Konditionen, im regulären Betrieb soll der Verbrauch deutlich niedriger sein. Für das gesamte Areal, das Tesla mit der Zeit ausbauen könnte, setzte der Konzern einen theoretischen Höchstwert von 3,6 Millionen Kubikmetern Wasser pro Jahr an. Der Autobauer plant den Start seiner Produktion für den Juli.

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Die umweltrechtliche Genehmigung für das Projekt durch das Land Brandenburg steht noch aus. Tesla baut bereits mit vorläufigen Genehmigungen für einzelne Bauschritte. Umweltschützer und Anwohner warnen davor, dass die Versorgung mit Trinkwasser Schaden nimmt und ein nahes Naturschutzgebiet von der Fabrik betroffen ist.

Für die Wasserversorgung der ersten Ausbaustufe hat der zuständige Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) mit Tesla nach Ministeriumsangaben bereits einen Liefervertrag geschlossen. Für die Versorgung zukünftiger Ausbaustufen mit Wasser gebe es auch Lösungsansätze. Dabei werde der Wasserversorger vom Land finanziell unterstützt. Unter anderem soll auch die Inbetriebnahme eines neuen Wasserwerkes die künftige Versorgung sichern. Zudem gebe es Pläne für den Bau einer Industriekläranlage, die zur Abwasserbehandlung des gesamten Gewerbegebietes Freienbrink geeignet ist.

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Experten halten Problem der Wasserversorgung für lösbar

Auch die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, zeigte sich optimistisch, dass mögliche Probleme bei der Wasserversorgung für die geplante Tesla-Fabrik lösbar sind. Dem Handelsblatt sagte sie, die Landesregierung sei gefordert, alles zu tun, um dies zu vermeiden. Die Ökonomin gab zu bedenken, dass Brandenburg wegen des Klimawandels besonders von Wasserknappheit betroffen sei. Dieser werde insbesondere durch die Verbrennung von fossilen Kraftstoffen, also auch und gerade von Benzin und Dieselfahrzeugen verursacht. Die Elektromobilität sei eine Lösung zur dringend notwendigen Minderung der Treibhausgase.

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Der Wissenschaftler Volker Preuß am Lehrstuhl Wassertechnik und Siedlungswasserbau der Brandenburgischen-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hatte mit Blick auf den Wasserbedarf durch Tesla darauf hingewiesen, dass die Wasserbereitstellung für die Nutzer durchaus „limitiert“ sei. Bestehende Nutzungsinteressen und zur Verfügung stehendes Wasser müssten abgeglichen werden. „Man kann das nicht beliebig nach oben treiben, da können noch so viele Arbeitsplätze im Gespräch sein“, hatte er der dpa gesagt. Damit das Gesamtsystem funktioniere, müsse auch die Wasserver- und -entsorgungssituation betrachtet werden.

Das Umweltministerium wies darauf hin, dass Tesla für die nächsten Ausbaustufen der Autofabrik sowie die ins Gespräch gekommene Batteriefertigung noch keine verlässlichen Eckwerte liefern könne. Das hindere den Wasserverband Strausberg Erkner (WSE) an weiteren Planungen. Damit weitere Ausbaustufen genehmigt werden können, brauche es noch strengere Maßgaben zu wassersparenden Fertigungstechniken. dpa

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Kantenhuber

Das schlichte undiskutierbare Limit wird die generelle Verfügbarkeit von Wasser rein grundsätzlich sein. Da helfen weder Starkmachersprüche ala Musk noch sonstige Einlassungen von Experten.

Fest steht, dass das Wasser in Brandenburg und umliegenden Bundesländern eher deutlich weniger wird. Es muss also erwartet werden, dass es zu ungeplanten Werksruhen kommt, weil man den Willen höher eingeschätzt hat, als die verfügbaren Ressourcen. Ein nicht ganz unbekanntes Phänomen vor allem bei amerikanischen Firmen.

Aber vielleicht hat es in sofern ein Gutes, dass die Bundesländer, die davon betroffen sind, jetzt die Prioritäten anders legt, als das bisher aufgrund des Diktats der dort wirkenden Bergbaubedingungen scheinbar notwendig ist.

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