UN warnt: Spionage-Software bedroht Recht auf Privatsphäre

Der Schutz der Privatsphäre sei ein Menschenrecht, deshalb müsse es klare Grenzen geben. Der Verkauf solcher Software müsse gestoppt werden, bis die Vorkehrungen zum Schutz der Menschenrechte getroffen seien. Das Büro rief Regierungen in Herstellerländern auf, Exportkontrollen einzuführen.
Pegasus könne aus den meisten Smartphones ein Überwachungsgerät machen. Der Eindringling, der sie benutze, bekomme nicht nur Zugang zu allen Daten auf dem Mobiltelefon, er könne es auch nutzen, um das Leben des Telefonbesitzers auszuspionieren.
Pegasus wird vom israelischen Unternehmen NSO angeboten. Im Juli machte EU-Justizkommissar Didier Reynders publik, dass er und andere Mitarbeiter der EU-Kommission Ziel einer Attacke mit der Software waren. Der Angriff sei fehlgeschlagen.
„Solche Spionageprogramme werden zwar angeblich zur Bekämpfung von Terrorismus und Kriminalität eingesetzt, aber sie wurden schon oft rechtswidrig verwendet, unter anderem, um gegen kritische oder abweichende Meinungen und gegen diejenigen, die sie äußern, vorzugehen, etwa Journalisten, politische Oppositionelle und Menschenrechtsaktivisten“, heißt es in dem UN-Bericht.
Das UN-Menschenrechtsbüro ist auch besorgt über die wachsende Überwachung öffentlicher Räume und von Onlineaktivitäten. Neue Technologien, die biometrisches und anderes Material automatisch auswerten könnten, machten solche Übergriffe immer einfacher.
Das Büro ruft Regierungen auf, solche Überwachungsmaßnahmen räumlich und zeitlich zu beschränken. Die Daten sollten zudem zügig gelöscht werden. Biometrische Erkennungssysteme in öffentlichen Räumen müssten begrenzt werden.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team