Brownies statt Werbeanzeigen: Das sind die Social-Media-Tipps vom Startup Unicake
Durch den hellen Teig gleitet ein großer Schneebesen, Schokolinsen, Zitronen und Brownies werden in Nahaufnahme gezeigt: Das erste Video auf dem Tiktok-Kanal von Unicake kam bei den Zuschauer:innen nicht an. Seit Sommer 2022 hat es gerade einmal 7.245 Views gesammelt. Auf der Plattform ist das nahezu nichts.
Organischer Content als wichtigstes Werbemittel
Heute findet sich auf dem Profil keine Nahaufnahme von Backware mehr, Unicake-Gründerin Luisa Gallardo Leon hat aus den Anfängen gelernt. 2022 hat sie gemeinsam mit ihrem Ehemann die Online-Bäckerei gegründet. Auch aus finanziellen Gründen setzten sie von Anfang an auf organischen Content. Statt für Ads zu bezahlen, schnappte sich die Gründerin ihr Smartphone und drehte Videos.
„Das beste Feedback war eigentlich, dass die Videos nicht funktioniert haben“, erinnert sie sich heute. Ihr erstes Learning: Die generischen Videos von Zutaten, Teig rühren und dem fertig Gebackenen vermitteln Nutzer:innen den Unternehmenszweck nicht. Dabei wollte Gallardo Leon mit ihrem Content ja Käufer:innen anlocken.
Nutzer:innen bekommen Einblicke hinter die Kulissen
Sie änderte den Inhalt und nahm Nutzer:innen ab Sommer 2023 zu einem Blick hinter die Kulissen mit. In kurzen Videos zeigt sie die Entstehung der Unicake-Verpackung, die Produktionsstätte und einzelne Bestellungen. Diese Art von Videos macht sie auch heute – damit knackt die Gründerin mittlerweile häufiger die Millionenmarke. In vielen Videos ist sie mit ihrem Gesicht zu sehen, zeigt den Arbeitsalltag in der Bäckerei und bindet auch bezahlte Kooperationen ein. Auf eins verzichtet Gallardo Leon dabei: Trends.
„Wenn du nie eine eigene Idee einbringst, bist du davon abhängig, was die anderen machen“, so die Gründerin. Sie sieht im dauerhaften Mitmachen sogar eine Gefahr. Unternehmen würden dadurch für Nutzer:innen nicht nachvollziehbar zeigen können, was sie eigentlich machen. Somit entsteht keine Bindung.
Auf die legt Gallardo Leon jedoch Wert. Gezielt spielt sie bei Instagram teilweise anderen Content aus, mit dem sie in erster Linie ihre Community – also Follower:innen – erreichen will. Auf Tiktok setzt sie hingegen eher darauf, neue User:innen anzusprechen, Community-Pflege sei auf der Plattform schwieriger. „Bei Tiktok sind die Follower eigentlich überhaupt nichts Wert“, so Gallardo Leon.
Social-Media-Tipps im Podcast t3n Interview
Generell arbeitet die Gründerin ohne ausführliche Skripte. Sie überlegt sich das grobe Thema des Videos und filmt dazu verschiedene Sequenzen. Diese vertont sie im Nachgang, nachdem das Video geschnitten ist. Inspiration für ihren Content holt sie sich auf den Plattformen, auf denen auch ihre Videos landen: bei Instagram, Tiktok und Youtube Shorts.
„Das Spannende an Social Media ist ja: Was heute funktioniert, kann nächste Woche schon nicht mehr funktionieren“, fasst Gallardo Leon zusammen. Worauf sie achtet, um die Interessen ihrer Zielgruppe zu treffen und wie Unternehmensprofile aus ihrer Sicht aufgebaut sein sollten, hört ihr in dieser Folge von t3n Interview: