Unternehmen eröffnet Bar für Angestellte – und muss sie kurze Zeit später wieder schließen

Während Amazon-Chef Andy Jassy einem Bericht zufolge eine harte Gangart an den Tag legt, um seine Mitarbeiter:innen vom Gang ins Büro zu überzeugen, hat es ein Unternehmen aus San Francisco auf eine ganz andere Weise versucht. Wie Futurism berichtet, hat Expensify-CEO David Barrett eigens für die Angestellten eine Bar eröffnet.
Die Expensify Lounge genannte Lokalität sollte Mitarbeiter:innen einem Blogeintrag zufolge mit tollen Sitzgelegenheiten, Cappuccinos und Cocktails locken. Zum Sonnenuntergang winkte sogar ein nächtlicher Champagnertoast – alles gratis.
Grundsätzlich sei Expensify schon immer ein Unternehmen gewesen, in dem Remote Arbeit gelebt wurde. Man habe aber auch versucht, herauszufinden, wie man Angestellte von der Rückkehr an die Arbeitsstädte überzeugen könnte und dazu ein Büro umgebaut und diverse Vorteile angeboten. Doch weder die Getränkelieferung direkt an den Schreibtisch noch Gigabit-Internet oder eigens eingerichtete Telefonzellen konnten Expensify-Mitarbeiter:innen aus dem Homeoffice locken.
Und die explizit für Mitarbeiter:innen eingerichtete Bar schaffte das auch nicht. „In der Praxis war die Lounge ein Ort, den die Leute im Allgemeinen besuchten, bestaunten, ein wenig arbeiteten und dann wieder gingen“, schreibt Barret im Blogeintrag. Es habe auch eine Gruppe gegeben, die die Bar vielleicht als besten, aber eben auch nicht als einzigen Arbeitsplatz in der Stadt auserkoren hatte – schon gar nicht für die tägliche Arbeit.
Als Misserfolg will Barrett die Expensify Lounge aber nicht verstanden wissen. Laut Futurism habe Expensify zwar allein für die Schanklizenz eine Viertelmillion US-Dollar bezahlt. Der Unterhalt der Bar hätte sich für Gespräche mit Kund:innen, aber auch zur Einführung neuer Produkte gelohnt. Außerdem zieht er wichtig Learnings aus dem Experiment. So gehen die meisten Angestellten seiner Meinung nach wohl nur noch ins Büro, weil sie sich dazu gedrängt fühlen.
Für die Zukunft sieht er zwar noch Platz für Büros, zur alten Kultur des 9-to-5-Jobs gibt es für Barret aber kein Zurück mehr. „Das heißt aber nicht, dass die Zusammenarbeit oder die Gemeinschaft tot sind“, schreibt er. Es bedeute lediglich, dass beide sich aus ihrer „stickigen, sterilen Enge“ befreit haben und zu etwas „viel Größerem, Dynamischerem und Aufregenderem“ geworden seien. Büros können, so schreibt Barrett, eben nicht mit dem Café oder dem Strand konkurrieren – Bar hin oder her.
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