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Urban-Farming-Startup Infarm steigt zum nächsten Berliner Unicorn auf

Die Vertikal-Farmer von Infarms sind Deutschlands neuestes Einhorn. Nach einer Serie-D-Finanzierung soll das Berliner Startup nach eigenen Angaben einen Wert von über einer Milliarde US-Dollar erreichen.

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So sehen die Gewächshäuser von Infarm aus. (Foto: Infarm)

Mit der jüngsten Finanzierungsrunde, die Infarm zum Einhorn wachsen lässt, war es dem Urban-Farming-Unternehmen gelungen, weitere 200 Millionen Dollar an Risikokapital einzuwerben. Zu den neuen Investoren gehört die Qatar Investment Authority, der Staatsfonds von Katar. Aber auch die Altinvestoren wie Atomico oder die Private-Equity-Firma Lightrock bleiben mit frischen Mitteln an Bord.

Aggressiver Expansionskurs kostet sehr viel Geld

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Insbesondere die Gelder aus Katar sollen dem Startup die Expansion in den Nahen Osten und den asiatisch-pazifischen Raum ermöglichen. Infarm hat es in den vergangenen Jahren stets geschafft, erforderliches Kapital jeweils zu akquirieren, wenn auch der Weg bisweilen holprig schien. So sollte etwa die nun erreichte Finanzierung über 200 Millionen Dollar bereits im Frühjahr eingeworben werden. Das war gescheitert. Immerhin 83 Millionen Dollar legten bestehende Investoren dennoch nach. Ebenfalls gescheitert war der Versuch, das Unternehmen noch im ersten Halbjahr 2021 über einen Spac-Deal (Special Purpose Acquisition Company) an die Börse zu bringen.

Investoren des Unternehmens sind weitgehend auf Fantasie angewiesen, denn wirtschaftlich tragfähig ist das Konzept bei Weitem noch nicht. So zeigen Zahlen aus 2019 – neuere sind nicht zugänglich – einen Umsatz von insgesamt zwei Millionen Euro bei einem Verlust von 24 Millionen Euro im gleichen Zeitraum.

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Das ist Infarm

Die Infarm-Gründer: Osnat Michaeli, Erez Galonska und Guy Galonska. (Foto: Infarm)

Die Infarm-Gründenden: Osnat Michaeli, Erez Galonska und Guy Galonska. (Foto: Infarm)

Das 2013 von Osnat Michaeli und den Brüdern Erez und Guy Galonska gegründete Unternehmen Infarm gehört zur Gruppe der sogenannten Cleantechs, die mit Technologie auf die zunehmenden Probleme des Klimawandels reagieren wollen. Konkret verfolgen die Berliner das Ziel, große Teile der Nahrungsmittelproduktion vom Land in die Städte zurückzubringen.

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Infarm errichtet dazu fabrikhallengroße Hightech-Gewächshäuser, in denen Kräuter und frisches Gemüse mit einer speziellen Nährlösung unter Kunstlicht herangezüchtet werden. Kurz vor der Ernte ziehen die Pflanzen in klimatisierte Glaskästen um, die in Supermärkten, Restaurants und anderen Vertriebspunkten aufgestellt werden – die sogenannten „Farmen“. Hier kann das entsprechende Gemüse direkt geerntet und verkauft werden. Bereits mehr als 1.400 Farmen beliefert Infarm aus bislang 17 Hightech-Großanlagen. Die Zahl dieser Großfarmen soll bis 2030 auf 100 anwachsen. Dazu beschäftigt das Unternehmen derzeit mehr als 1.000 Mitarbeiter weltweit.

Bereits zum jetzigen Zeitpunkt erntet Infarm in seinen Standorten in 50 Städten und elf Ländern, vor allem in Europa und Nordamerika, nach eigenen Angaben monatlich mehr als eine Million Pflanzen. Dabei würden 99,5 Prozent weniger Platz, 95 Prozent weniger Wasser sowie 90 Prozent weniger Transportkilometer als bei der bodengebundenen Landwirtschaft anfallen, so Infarm. Chemische Pestizide würden gar nicht eingesetzt. Der Stromverbrauch werde bereits zu 90 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt.

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In Deutschland kooperiert der Gemüsebauer etwa mit Aldi Süd und Edeka, in den Niederlanden mit Albert Hejn und in Großbritannien mit Selfridges. Weltweit betrachtet konnte das Unternehmen bislang 30 Supermarktketten vom Konzept überzeugen. 17 der 50 führenden Lebensmittelhändler der Welt arbeiten mit Infarm zusammen. Auch in Restaurants will Infarm das Konzept des vertikalen Gemüseanbaus durchsetzen – dort aber mit kleineren Gewächshäusern.

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