Das Büro des Handelsbeauftragten der USA (United States Trade Representative/USTR) hat seine jährlich aktualisierte Liste für „berüchtigte Märkte für Fälschungen und Piraterie“ für das Jahr 2020 veröffentlicht. Neben Webseiten wie MP3-Juices, The Pirate Bay oder Popcorn Time landeten auch mehrere europäische Amazon-Seiten auf der Liste. Konkret handelt es sich um amazon.co.uk, amazon.de, amazon.es, amazon.fr und amazon.it. Die US-Seite ist nicht betroffen.
Amazon: Hohes Maß an gefälschten Waren?
Rechteinhaber, heißt es zur Begründung, hätten Beispiele für Herausforderungen angeführt, die sie angesichts eines hohen Maßes an gefälschten Waren auf diesen Seiten hätten. So seien die von Amazon angezeigten Verkäuferinformationen oft irreführend, was es schwermache herauszufinden, von wem man die Waren überhaupt kaufen würde.
Darüber hinaus überprüfe Amazon die Verkäufer auf seiner Plattform nicht ausreichend, so ein weiterer von dem USTR-Büro aufgeführter Vorwurf. Und für Rechteinhaber sei es oft ein langwieriger Prozess voller Hürden, gefälschte Produkte von der Amazon-Seite entfernt zu bekommen. Das gelte selbst dann, wenn die Rechteinhaber bei Amazons Markenrechteschutzprogramm angemeldet seien. In den vergangenen Jahren, monieren die Beschwerdeführer, hätte sich das Ausmaß der Piraterie auf den genannten Amazon-Märkten noch verschärft.
Amazon bestreitet Fake-Produkte-Vorwürfe
Amazon hat den Bericht des US-Handelsbeauftragten derweil bestritten und dabei auf die oben schon erwähnten Programme zum Schutz von Marken verwiesen. Amazon, so ein Sprecher des Konzerns gegenüber CNBC, unternehmen mehr gegen Fälschungen als jedes andere Unternehmen. Und weiter: „Die Aufnahme von Amazon in diesen Bericht ist die Fortsetzung einer persönlichen Rache gegen Amazon und nichts weiter als ein verzweifelter Stunt in den letzten Tagen dieser Regierung“.
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