Apples iPhones sollen absichtlich schnell kaputtgehen – Französische Justiz ermittelt

In Frankreich steht Apple unter einem Verdacht, der seit Jahren immer wieder diskutiert wird: Demnach werden die Smartphones des US-Technologiekonzerns extra so gebaut, dass ihre Lebensdauer künstlich verkürzt ist.
Wie die Pariser Staatsanwaltschaft bestätigt hat, hat die Antibetrugsbehörde schon im Dezember 2022 ihre Ermittlungen aufgenommen. Konkret geht es um mutmaßlich irreführende Geschäftspraktiken und sogenannte geplante Obsoleszenz.
Den Ermittlungen vorausgegangen war eine Beschwerde der Verbraucherschutzorganisation Halte à l’obsolescence programmée, kurz Hop. Laut den Verbraucherschützer:innen soll Apple einen Weg gefunden haben, wie sich die Reparatur von iPhones durch nicht autorisierte Werkstätten zumindest teilweise verhindern lässt.
Der konkrete Vorwurf: Apple verknüpfe die Seriennummern der iPhones und aller darin verbauten Einzelkomponenten. Dadurch könne der Konzern Reparaturen durch Fremdwerkstätten einschränken und aus der Ferne sogar gezielt iPhones beschädigen, die nicht mit Apple-Originalteilen repariert wurden.
Laut Hop haben derartige Serialisierungspraktiken eindeutig „kriminellen Charakter“. Neben einer Strafe wollen die Verbraucherschützer:innen erreichen, dass Apple allen Kund:innen das Recht garantiert, dass die gekauften Geräte auch repariert werden können. Nur dann könne eine echte Kreislaufwirtschaft entstehen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Hop wegen gezielten Produktverschleißes gegen Apple vorgeht. Nach einer entsprechenden Anzeige hat die Oberstaatsanwaltschaft bereits 2018 gegen den US-Konzern ermittelt und war zu dem Schluss gekommen, dass Apple die Leistungsfähigkeit älterer iPhone-Modelle absichtlich drosselt.
Apple hatte das sogar zugegeben. Angeblich sollte diese Maßnahme aber die Lebensdauer der Smartphones verlängern. Die Strafe damals belief sich auf 25 Millionen US-Dollar. Zu den neuerlichen Vorwürfen hat sich Apple bislang nicht geäußert.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team