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Letzte Änderung 40 Jahre her: Gibt es bald neue Regeln für das Weltall?

Wird das Weltraumgesetz nach vier Jahrzehnten überarbeitet? (Foto: Shutterstock)
Eine Delegation von britischen Diplomaten schlug den Vereinten Nationen vor, eine Arbeitsgruppe zu bilden, die neue Normen für das internationale Verhalten im Weltall entwickeln soll. So sollen zukünftige Missverständnisse vermieden werden. Im schlimmsten Fall könnte es sonst zu einem Krieg kommen, wenn die Raumfahrtnationen die Fähigkeiten ihrer militärischen Satelliten verbessern und andere Satelliten stören oder beschädigen. Ein solch provokatives Verhalten könnte Öl im Feuer der ohnehin angespannten diplomatischen Beziehungen sein und die Situation eskalieren lassen. Das berichtet Wired.
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Dies wäre der erste bedeutende Fortschritt bei der Weiterentwicklung von Regularien im Weltraum seit mehr als vier Jahrzehnten. Das aktuell wichtigste Weltraumgesetz, der Weltraumvertrag, wurde 1967 von den damals noch in den Kinderschuhen steckenden Raumfahrtmächten ausgehandelt. Mittlerweile gibt es deutlich mehr Länder, Unternehmen und Privatpersonen, die im Weltraumzirkus herumturnen. Deshalb brauch es neue Regeln, für die sich David Edmondson einsetzt, der die Bemühungen des Vereinigten Königreiches als politischer Leiter für Weltraumsicherheit und fortschrittlicher Bedrohungen anführt: „Wenn wir das nicht richtig machen, riskieren wir, in Konflikte zu geraten, weil die Menschen im Moment keine Verkehrsregeln haben. Das ist es, was wir schaffen wollen, aber es braucht Zeit.“
Die Abstimmung, die am Montag vor dem Ersten Ausschuss der Vereinten Nationen, der sich auf internationale Sicherheit und Abrüstung konzentriert, stattfand, wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen. Vertreter von 163 Ländern stimmten mit Ja, während es acht Nein-Stimmen und neun Enthaltungen gab. In Anbetracht der breiten Unterstützung für den Vorschlag, unter anderem auch von der meinungsstarken US-Regierung, erwartet Edmondson, dass er nächsten Monat in der vollständigen UN-Generalversammlung verabschiedet wird. Auch das Thema Weltraumschrott soll eine wichtige Rolle spielen.
Gegen neue Regeln stimmten unter anderem Russland und China. Der Widerstand dieser Nationen ergibt sich aus einer langjährigen Debatte darüber, dass sich die Vereinten Nationen stattdessen lieber auf die Aushandlung neuer Verträge zwischen allen Nationen mit Raumfahrzeugen konzentrieren sollte. Grundsätzlich drängen China und Russland aber auch auf eine Resolution, die ein Wettrüsten im Weltraum verhindert. Außerdem befürworten beide Länder einen neuen internationalen Vertrag, der den Einsatz jeglicher Waffen im Weltraum untersagt. Derzeit sind nur Atombomben verboten.
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