Noch immer ist die Pleite von FTX das große Thema im Kryptowährungssektor. Während Sam Bankman-Fried vorerst keine Auslieferung an die USA befürchten muss, sorgt ein vermeintlicher Hack auf die FTX-Kryptobörse aktuell wieder für Aufsehen. Denn nachdem FTX die Auszahlungen gestoppt hatte, vermeldete die Börse wenig später unautorisierte Abhebungen in Millionenhöhe. Bisher ist nicht klar, wer hinter dieser Aktion steckt. Allerdings wandelt der Täter die erbeuteten Coins nun um. Das trifft den Ethereum-Kurs zeitweise empfindlich.
Angreifer wandelt Ethereum in renBTC um
Wie unter anderem das Blockchain-Analyse-Unternehmen Chainalysis mitteilte, hat der Angreifer Ethereum in Millionenhöhe in renBTC umgewandelt. Bei renBTC handelt es sich um tokenisierte Bitcoins auf der Ethereum-Blockchain. Im Normalfall sollte ein renBTC durch einen Bitcoin gedeckt sein. Es baut also auf demselben Prinzip wie Stablecoins mit Dollar-Bezug auf, bildet allerdings den Wert eines Bitcoins ab. Insgesamt hat der Hacker hierfür rund 50.000 Ether versendet, wobei mehr als 30.000 ETH bereits in renBTC umgewandelt wurden.
Der ausgelöste Verkaufsdruck sorgte bei Ethereum für einen Kursrückgang von rund fünf Prozent. Anschließend konnte sich der Ethereum-Kurs stabilisieren. So notiert ETH aktuell bei rund 1.175 US-Dollar.
Chainalysis hat die Kryptobörsen nun dazu aufgefordert, die Coins bzw. das Konto direkt einzufrieren, wenn der Hacker die Coins auf eine Börse transferieren sollte, um diese in Fiatwährungen wie US-Dollar umzuwandeln.
War der FTX-Hack ein Insidejob?
Seit Tagen gibt es bereits Gerüchte darüber, dass es sich bei den Abhebungen in Millionenhöhe gar nicht um einen Hack handle. Stattdessen würde Sam Bankman-Fried – kurz SBF – selbst dahinterstecken. Zuletzt häuften sich gar die Berichte darüber, dass die Börsenaufsicht der Bahamas SBF dazu aufgefordert hätte, die Gelder abzuziehen. Wie Chainalysis festgestellt haben will, entsprächen diese Behauptungen allerdings nicht der Wahrheit.
Berichte, nach denen die von FTX gestohlenen Gelder tatsächlich an die Wertpapieraufsichtsbehörde der Bahamas überwiesen wurden, sind falsch. Einige Gelder wurden gestohlen, andere wurden an die Aufsichtsbehörden überwiesen.