FTX meldet Insolvenz an: CEO tritt zurück
Es hatte sich bereits angebahnt, nun ist die FTX-Insolvenz offiziell. Die Bemühungen von FTX-Gründer Sam Bankman-Fried scheinen weiterhin vergeblich. Nachdem eine Übernahme durch Binance gescheitert war, bangen Millionen Nutzer weiterhin um ihre Einlagen auf der Krypto-Börse. Wie das Unternehmen mitteilte, habe man nun einen Insolvenzantrag gestellt. Die Insolvenz betrifft ebenso Alameda Research und das bisher stets als separat geltende Unternehmen hinter FTX.US. Insgesamt sind 130 Tochterunternehmen betroffen. Die 130 Unternehmen werden unter der „FTX Group“ zusammengefasst.
Insolvenz für FTX Restrukturierung
Es handelt sich bei der FTX-Pleite um eine Insolvenz nach Kapitel 11 des Insolvenzrechts. Der Betrieb des Unternehmens soll dabei nicht eingestellt werden. Der Insolvenzantrag soll „der FTX Group die Möglichkeit zu geben, ihre Situation zu bewerten und einen Prozess zu entwickeln, um die Rückflüsse für die Stakeholder zu maximieren“, heißt es in der Pressemitteilung. FTX verfüge derweil weiterhin „über wertvolle Vermögenswerte, die nur in einem organisierten, gemeinsamen Prozess effektiv verwaltet werden können“.
Nicht betroffen seien LedgerX, FTX Digital Markets, FTX Australia und FTX Express Pay. Seit gestern können bahamaische Nutzer zudem wieder Auszahlungen tätigen. Das gilt auch für Besitzer von Tron-basierten Kryptowährungen.
FTX-CEO Sam Bankman-Fried tritt zurück
Mit der Insolvenz tritt FTX-Gründer Sam Bankman-Fried von seinem Chefposten des Unternehmens zurück. Ersetzt wird er von John Ray. Bankman-Fried hat sich nach dem Insolvenzantrag zu Wort gemeldet und sich erneut entschuldigt. „Hoffentlich können die Dinge einen Weg finden, sich zu erholen. Hoffentlich kann dies ein gewisses Maß an Transparenz, Vertrauen und Kontrolle mit sich bringen. Letztendlich kann es hoffentlich besser für die Kunden werden“, so Bankman-Fried.
FTX hat Kundengelder in Milliardenhöhe an Alameda Research verliehen. Als Sicherheit dienten unter anderem Kryptowährungen, allen voran der hauseigene Token FTT. Das Fundament des Geschäftsbetriebs war also alles andere als stabil. Der ausgelöste Bankrun war in Kombination mit dem Ausverkauf des FTT-Tokens zu viel für die Kryptobörse, deren Gründer Sam Bankman-Fried binnen einer Woche sein gesamtes Ansehen im Kryptosektor verlor und sein Vermögen gleich dazu. Das Vermögen des 30-Jährigen sei in den letzten Tagen um mehr als 95 Prozent gesunken, belaufe sich allerdings weiterhin auf einen dreistelligen Millionenbetrag.