Zu viele Funklöcher: Telefónica muss mit zweistelliger Millionenstrafe rechnen
Telefónica-Chef Markus Haas hatte Ende letzten Jahres eingestanden, die im Rahmen der LTE-Frequenzauktion 2015 zugesagte Mindestabdeckung von 98 Prozent der deutschen Haushalte nicht erreicht zu haben.
O2 liegt deutlich unterhalb der Versorgungsverpflichtung
Vergleichsweise schwache 84,3 Prozent konnte das Unternehmen melden und liegt damit deutlich hinter der Telekom mit 98,1 und Vodafone mit 98,6 Prozent. Die Bundesnetzagentur will sich auf diese Zahlen nicht verlassen und führt nun eine eigene Messung durch.
Wie das Manager Magazin (Paywall) erfahren hat, soll eine Strafe von bis zu 30 Millionen Euro gegen die Tochter der spanischen Telefónica verhängt werden. Eine steigende Zahl an Beschwerden lasse den Regulierern wenig Spielraum, heißt es.
Bundesnetzagentur unzufrieden
Besonders an Bahnstrecken und Autobahnen sei das Telefónica-Netz deutlich schlechter als die Netze der Konkurrenz. Im vergangenen Jahr hatte die Bundesnetzagentur Telefónica als „schwächsten Anbieter“ bezeichnet, der in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern lediglich zwischen 55 und 64 Prozent Netzabdeckung auf Haushaltsbasis und damit eine noch weit schlechtere Abdeckung in der Fläche erreiche.
Zur Vorstellung der Geschäftszahlen 2019 hatte Telefónica-Chef Markus Haas versprochen, man werde „noch stärker ins Netz investieren, um die Position sowohl in den Städten als auch auf dem Land weiter zu stärken.“ Dabei seien Sanktionen „grundsätzlich kontraproduktiv.“
Hohe Dividende trotz Investitionsbedarfs
Dass sich die Bundesnetzagentur weiterhin in Geduld üben wird, scheint unwahrscheinlich. Immerhin hatte die spanische Muttergesellschaft im vergangenen Jahr trotz des offensichtlichen Investitionsbedarfs eine hohe Dividende durchgesetzt.
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Soll der Dommermuth den Laden doch kaufen. ^^