Amazon-Gründer Jeff Bezos steuert mit Blue Origin nach zwei erfolgreichen Flügen mit Besatzung innerhalb von drei Monaten zielgerichtet auf den Start seines eigenen Raumfahrtdienstes zu. Davon ist Virgin Galactic noch ein Stück entfernt, auch wenn der Gründer selbst bereits neun Tage vor Jeff Bezos die Erde von oben sah. Das Unternehmen gab bekannt, dass der eigene kommerzielle Start, der für Mitte des nächsten Jahres geplant war, sich auf das letzte Quartal 2022 verschiebt.
Das vom milliardenschweren Geschäftsmann Richard Branson gegründete Unternehmen ist im Begriff, ein „Verbesserungsprogramm“ zu starten, um die Leistung und die Fluggeschwindigkeit seiner beiden Aushängeschilder zu optimieren. Konkret geht es dabei um die Raumsonde VSS Unity und das Trägerflugzeug VMS Eve.
Weitere Inspektionen notwendig
Zu den Hintergründen sagte das Unternehmen, dass ein kürzlich durchgeführter laborbasierter Test eine potenzielle Verringerung der Festigkeitsgrenzen bestimmter Materialien aufzeigte, die zur Modifikation spezieller Verbindungsstücke verwendet werden. Diese Entdeckung erfordert nun weitere genaue physische Inspektionen.
Grundsätzlich seien die Flugobjekte zwar darauf ausgelegt, dass sie Kräften standhalten, die in der Theorie viel höher sind, als die, die dann tatsächlich während des Fluges wirken, dennoch gebe es eine klar definierte Festigkeitsgrenze und wenn eine Analyse zeigt, dass diese nicht eingehalten wird, muss entschieden werden, „ob zusätzliche Arbeiten erforderlich sind, um sie auf oder über dem festgelegten Niveau zu halten“. Sobald alle notwendigen Überprüfungen und Verbesserungen durchgeführt wurden, wird Virgin Galactic voraussichtlich Mitte 2022 den nächsten Testflug starten.
Reisen in den Weltraum können bei Virgin Galactic allerdings schon gebucht werden. Für einen Sitzplatz in der Kapsel verlangt das Unternehmen 450.000 US-Dollar.