„SpaceX macht Blue Origin so richtig fertig“: Berühmter Physiker sieht kein Kopf-an-Kopf-Rennen

Michio Kaku ist ein US-amerikanischer Physiker mit japanischen Wurzeln. In seinem Heimatland gehört er zu den bekanntesten Wissenschaftlern überhaupt. Sein Wort hat daher einiges Gewicht – mindestens aber eine beachtliche Reichweite. Am Mittwoch hat Kaku in einem Interview des Fernsehsenders Fox Business für einiges Aufsehen gesorgt.
Dabei ging es um die Einordnung der Weltraumflüge der drei Milliardäre mit ihren jeweiligen Raumfahrunternehmen. Anlass des Gesprächs war der Weltall-Kurztrip des 90-jährigen William Shatner aka Captain Kirk mit Blue Origins New-Shepard-Rakete. Obschon gerade der Ausflug Shatners Kaku an eine neue Ära der Seniorenreisen denken lässt, ist ihm zugleich daran gelegen, die Kurzflüge im Vergleich zu den Aktivitäten bei SpaceX korrekt einzuordnen.

William Shatner war sehr ergriffen von seiner Reise. (Screenshot: Youtube/t3n)
„Es ist kein Kopf-an-Kopf-Rennen, wie es die Medien gerne darstellen würden, kein Kampf der Milliardäre“, sagte er im Interview, um zu ergänzen: „SpaceX hat einen enormen Vorsprung vor Blue Origin“. „Sie haben die Erde schon mehrmals umrundet, sie fliegen zur Raumstation“, fuhr er fort. „Der letzte Start von SpaceX ging sogar am Hubble-Weltraumteleskop vorbei, so weit reichte er ins All.“ Leicht despektierlich fügte Kaku hinzu: „Es geht also nicht darum, drei Minuten in die Luft zu gehen und wieder herunterzukommen. Nein, wir reden jetzt über den Mond.“
Tatsächlich sind die Unterschiede in den Weltraumreisekonzepten bei SpaceX, Blue Origin und Virgin Galactic nicht zu übersehen. So hat SpaceX bereits mehrere Astronautencrews in die Erdumlaufbahn gebracht. Zudem macht das Unternehmen schnelle Fortschritte bei der Entwicklung einer schweren Trägerrakete, die in der Lage sein soll, die ersten Menschen seit Jahrzehnten auf die Oberfläche des Mondes zu bringen. Auch die jüngste Touristenmission mit dem Namen Inspiration4 ist nicht mit den Angeboten der Konkurrenz zu vergleichen. Immerhin hatten vier Passagiere drei Tage lang die Erde in einer SpaceX-Crew-Dragon-Kapsel umkreist.

Die Crew der Inspiration4 beim Schwerelosigkeitstraining. (Foto: Inspiration4 / John Kraus)
Blue Origin hingegen hat erst zwei Touristencrews in eine Höhe von nur wenigen Kilometern über der Karman-Linie, der international anerkannten Grenze des Weltraums bei 100 Kilometern Höhe, gebracht. Vom Start bis zur Landung vergehen dabei gerade mal 10 bis 15 Minuten. Ähnlich schnell ist das Vergnügen bei Richard Bransons Virgin Galactic vorbei.
Kaku hat also recht: Echten Weltraumtourismus gibt es derzeit nur bei SpaceX. Was sagt eigentlich Alltours dazu?
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