VSS Unity: Privates Raumflugzeug von Richard Bransons Virgin Galactic kratzt am Weltall
Am Samstag ist die Raumkapsel „VSS Unity“ vom Weltraumbahnhof „Spaceport America“ im US-Bundesstaat New Mexico an Bord des Trägerflugzeugs „VMS Eve“ Richtung All gestartet. In knapp 14 Kilometern Höhe entkoppelte sich „VSS Unity“ vom Trägerflugzeug und setzte die Reise mit einem eigenen Raketenantrieb bei dreifacher Schallgeschwindigkeit fort.
VSS Unity fliegt hoch, aber nicht bis zur Kármán-Linie
Dabei hatte die Kapsel eine Höhe von 89,2 Kilometern erreicht, was für Virgin Galactic Anlass genug war, „jetzt im Weltraum“ zu twittern. Tatsächlich gibt es unterschiedliche Interpretationen, wann die Luftfahrt zur Raumfahrt wird. Zumeist wird dabei die sogenannte Kármán-Linie referenziert.
Die indes befindet sich etwa 100 Kilometer über dem Meeresspiegel. Andere wollen den Übergang zum Weltall schon ab über 80 Kilometern verorten. Das ebenfalls auf Raumtourismus zielende Unternehmen Blue Origin des Milliardärs Jeff Bezos versteigert gerade einen Platz an Bord einer New-Shepard-Rakete. Deren Ziel ist die genannte Kármán-Linie.
Touristische Flüge ab 2022 geplant
Nach einem fehlgeschlagenen Versuch im vergangenen Dezember darf die Mission dennoch als voller Erfolg gelten. Entsprechend begeistert reagierte Milliardär und Firmenlenker Richard Branson. Er twitterte, Virgin Galactic habe nun sieben Menschen ins All geflogen und setze die Mission, den Weltraum für jedermann zu erschließen, fort.
In diesem Jahr sollen drei weitere Testflüge stattfinden. Am übernächsten will Branson selbst teilnehmen. Schon ab dem kommenden Jahr soll der kommerzielle Betrieb aufgenommen werden. Dann wird jeder Flug der „VSS Unity“ sechs Passagiere in die Nähe des Weltalls fliegen. Das ist die Maximalkapazität der 18 Meter langen Kapsel. Zudem beherbergt sie noch zwei Piloten.
Über mangelnde Auslastung wird sich Virgin Galactic eine ganze Weile nicht beklagen können. Nachdem Branson schon seit 2007 Flüge ins All verspricht, haben sich entsprechend viele Buchungen angehäuft. Aktuell sollen abzüglich aller Stornos und Rücktritte noch 600 verkaufte Tickets auf ihre Einlösung warten. Bei Ticketpreisen ab 250.000 Dollar schlummert da ein gewaltiger Umsatz.
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