Unity 22: Piloten von Branson-Flug sind vom Kurs abgekommen – Flugsicherheit ermittelt
Der Flug Richard Bransons an den Rand des Weltraums ist Gegenstand von Ermittlungen der US-Flugsicherheit FAA (Federal Aviation Administration). Virgin Galactic bestätigte, das Raumschiff sei am 11. Juli fast zwei Minuten lang außerhalb des vorgeschriebenen Luftraums geflogen. Allerdings habe der Flug nicht außerhalb der seitlichen Grenzen des geschützten Luftraums stattgefunden.
Die FAA vergibt nach einem strengen 121-seitigen Regelwerk Flugrouten, um Kollisionen – etwa mit Verkehrsmaschinen – zu vermeiden. Ein Sprecher der Flugsicherheitsbehörde bestätigte nun Reuters gegenüber, man untersuche die Abweichung beim Landeanflug. Zuerst berichtete The New Yorker von der Untersuchung. Die Zeitschrift legte dar, die Piloten hätten zunächst eine Warnmeldung ignoriert und daher später die Flugbahn stärker anpassen müssen.
Gleitkegelwarnung machte Korrekturen nötig
Der Anlass der Kurskorrektur soll eine Gleitkegelwarnung gewesen sein. Leuchtet sie gelb, befindet sich das Raumschiff auf einer zu flachen Flugbahn, um ordnungsgemäß zur Erde zu schweben. In rot warnt sie eindringlich davor, dass voraussichtlich nicht genug Gleitenergie zur Verfügung steht, um das Ziel zu erreichen. The New Yorker zitiert einen Piloten, der sagt, „wenn es rot wird, ist es zu spät“. Die Lampe leuchtete auf Richard Bransons Flug rot auf, nachdem die Piloten den Kurs trotz gelber Warnung weiterflogen. Sie sollen zu diesem Zeitpunkt doppelte Schallgeschwindigkeit gehabt haben. Der Artikel suggeriert, die Piloten hätten nicht die nötigen Korrekturen oder einen Abbruch vorgenommen, um Bransons Sieg im Wettlauf mit Jeff Bezos nicht zu gefährden. Stattdessen nahmen sie anscheinend in Kauf, später den freigegebenen Luftraum zu verlassen. Virgin Galactic bestreitet diese Behauptung.