Vivo Apex 2020: Konzept-Phone mit rasanter Drahtlos-Ladefunktion und ungewöhnlicher Kamera
Mit dem Apex 2020, das ursprünglich zum abgesagten Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt werden sollte, zeigt Vivo Funktionen, die es bislang so in keinem Smartphone gibt.
60-Watt-Schnellladefunktion kabellos
So kommt das Apex 2020 mit einer 60-Watt-Schnellladefunktion, die drahtlos funktioniert und den integrierten 2000-Milliamperestunden-Akku in nur 20 Minuten wieder aufladen soll. Es würde sich um die erste Drahtlos-Ladefunktion handeln, die sogar schneller als gängige Ladegeräte mit Kabel aufladen kann. Vivo sagt es nicht explizit, es dürfte allerdings davon auszugehen sein, dass es sich um einen proprietären Ladestandard, nicht etwa eine besonders leistungsstarke Qi-Variante, handeln wird.
Kamera mit kardanischer Aufhängung und rein optischem Zoom
Der eigentliche Knüller des Konzept-Phones soll das verbaute Kamera-System sein. Hier bietet das Apex 2020 ein stufenloses optisches Zoomobjektiv, das von 5- bis 7,5-fach vergrößern kann. Dabei soll es nicht auf zusätzliche Unterstützung durch Algorithmen, landläufig als Hybrid-Zoom bezeichnet, angewiesen sein. Das gelingt dem Smartphone, weil es eine sogenannte Vier-Gruppen-Linsen-Kombination mitbringt, bei der zwei Gruppen feststehend und zwei Gruppen beweglich montiert sind. Das erlaube die starke Vergrößerung bei gleichzeitigem Fokussieren in Echtzeit, so Vivo. Das Kameramodul löst Aufnahmen mit 16 Megapixeln auf.
Anstelle einer herkömmlichen optischen Bildstabilisierung setzt Vivo auf eine kardanische Aufhängung der Hauptkamera im Smartphone-Körper. Das ähnelt dem Konzept der bislang separat erhältlichen Gimbals zur Reduzierung von Wacklern und Unschärfen und soll sich besonders bei Vorwärts-Rückwärts-Bewegungen und Neigungen auszahlen. Vivo verspricht, dass sich durch die kardanische Aufhängung ebenso deutliche Verbesserungen bei Nachtaufnahmen ergäben.
Vollständig randloses Display mit Software-Schaltern
Da ist das vollständig randlose 6,45-Zoll-Display mit seinen um 120 Grad gebogenen Kanten fast schon eine Randnotiz. Das Display zieht sich über die komplette Front und Seiten des Gerätes. So war das Anbringen physikalischer Schalter keine Option. Das Apex 2020 setzt stattdessen auf virtuelle Schalter in den berührungsempfindlichen Seiten des Touchscreens.
Unsichtbare Frontkamera mit Pixel-Binning
Die 16-Megapixel-Frontkamera mit 4-in-1 Pixel-Binning ist nahezu unsichtbar, jedenfalls ohne Öffnungen in das Display integriert. Um unter diesen Voraussetzungen klare Bilder zu ermöglichen, will Vivo den Lichtdurchlassgrad des Bildschirms direkt über der Frontkamera um das Sechsfache gegenüber dem restlichen Bildschirm erhöht haben.
Optische Störungen, Lichtbrechungen und Streulichtblitze sollen algorithmisch reduziert werden. Das klingt nach einer ganzen Menge Computational Photography und erlaubt eine gewisse Skepsis hinsichtlich der zu erzielenden Ergebnisse.
Auch ansonsten setzt Vivo sehr deutlich auf algorithmische Unterstützung, etwa beim „Instant Photobomb Removal“, bei dem ungewollte Bildelemente quasi in Echtzeit entfernt werden sollen, oder dem „Voice-Tracking-Auto-Focus“, bei dem der Schärfefokus der Kamera automatisch auf der Person gehalten werden soll, die spricht.
Apex, Vivos Konzept-Phones
Unter dem Namen Apex stellt der zum chinesischen BBK-Konzern (Oppo, Vivo, Realme, Imoo) gehörende Smartphone-Hersteller Vivo seine Konzept-Phones vor. Die Geräte gelangen so nie in den Verkauf, stellen aber vor, was in der nahen Zukunft von Smartphones des Herstellers zu erwarten ist. Auch die Funktionen des Apex 2020 werden sich im Laufe des Jahres in Geräten aus Vivos Portfolio wiederfinden.
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