„Keine Kampfansage“: Voi steigert mit 1-Euro-Modell für E-Scooter den Konkurrenzdruck
Der schwedische E-Scooter-Anbieter Voi bietet seinen Nutzern jetzt Quartals-, Halbjahres- und Jahrespässe an, die deutlich günstiger sind als die im Sommer eingeführten Tages- und Monatsflatrates. Wer eines der neuen Abomodelle nutzt, soll einen Voi-Elektrotretroller umgerechnet schon ab einem Euro pro Tag fahren können, wie das Handelsblatt berichtet.
E-Scooter statt Auto
Eine Kampfansage an die Konkurrenz sei die Einführung des neuen Preismodells aber nicht, sagte Claus Unterkircher, Deutschlandchef von Voi, gegenüber dem Handelsblatt. Vielmehr wolle man noch mehr Menschen von der Nutzung eines E-Scooters anstelle des eigenen Autos überzeugen, wie Unterkircher erklärte.
Mit dem Monatspass habe Voi jedenfalls gute Erfahrungen gesammelt. Das Ein-Euro-Modell solle vorerst ein Experiment sein. Es müsse sich zeigen, ob sich das Modell trage, schreibt das Handelsblatt. Für den Branchenbeobachter Kersten Heineke von der Strategieberatung McKinsey sind solche Modelle eine Möglichkeit, um die Kundenloyalität zu erhöhen. Heineke sieht entsprechend einen „subtilen Preiskampf“ auf dem E-Scooter-Markt.
Voi will ab 2022 profitabel sein
Wer Kunden stärker und länger an sich binde, könne die Auslastung erhöhen und Kosten senken. Unterkircher etwa sagte, dass Voi seine Betriebskosten im Vergleich zum Start vor rund zwei Jahren mehr als halbieren konnte. Im Jahr 2020 hat das schwedische Startup zwischen Juni und Oktober schwarze Zahlen schreiben können. Ab 2022 will das Unternehmen auch auf Jahressicht profitabel sein.
Es dürfte daher nur eine Frage der Zeit sein, wann die Konkurrenten Tier, Lime und Bird nachziehen. McKinsey zufolge stehen europaweit aktuell 500.000 E-Scooter zum Verleih zur Verfügung. Der E-Scooter Markt ist auf vier große Anbieter geschrumpft. Die Freenow-Tochter Hive war zum Jahresende eingestellt worden.