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Vorsicht Telegram! Daten zu Gruppenmitgliedern und Chat-Inhalten lassen sich leicht abgreifen

Wie leicht es ist, personenbezogene und Chat-Daten aus dem annonciert „sicheren Messenger“ Telegram zu erhalten, hat ein ungenannter Data-Miner nun gezeigt.

2 Min.
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Daten in Telegram sind nur ausnahmsweise sicher. (Foto: AlexandraPopova/ Shutterstock)

Der Twitter-Nutzer Datenliebe betreibt Data-Mining auf Telegram. Er versucht, möglichst viele personenbezogene und Gesprächsdaten aus dem Dienst zu extrahieren. Dem Twitter-Feed zufolge scheint die Aktivität des Nutzers sich vor allem auf das Lager der Corona-Kritiker zu konzentrieren.

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Zuletzt hatte sich Datenliebe an die T-Online-Redaktion gewendet und seine Erkenntnisse angeboten. Auch der BBC will der „Datenjäger“ – wie ihn T-Online nennt – bereits Informationen geliefert haben. T-Online kennt den Nutzer nicht. Der Kontakt lief über den Messenger Threema.

Telegram-Gruppen leicht auszulesen

Was Datenliebe zu erzählen hat, erschreckt möglicherweise eine Vielzahl von Telegram-Nutzern – nämlich all jene, die in öffentlichen und geschlossenen Gruppen aktiv sind und sich dort in ihrer Identität geschützt fühlen. Immerhin betont Telegram selbst stets, ein sicherer Messenger zu sein.

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Tatsächlich stimmt das nur für das Messaging außerhalb von Gruppen, also im Einzel-Chat, und dort auch nur dann, wenn ein sogenannter „Geheimer Chat“ gestartet wird. Nur in diesem Fall wird der Chat Ende-zu-Ende-verschlüsselt und ist nicht von außen zugänglich.

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In Gruppen sieht die Sache anders aus, wie Datenliebe zeigt. Geheimdienste und andere Sicherheitsdienste hätten vielmehr leichtes Spiel dabei, Daten aus Telegram-Gruppen zu extrahieren und zu speichern.

So habe er selbst schon „seit Jahren“ Inhalte „in einer Datenbank gesammelt“. Dabei seien besonders die öffentlichen Gruppen leicht auszulesen, denn dort müsse man nicht einmal selbst Mitglied sein. Geschlossenen Gruppen müsse man eben beitreten.

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Das dürfte sich bei Gruppen mit eindeutig strafbaren Inhalten zwar als einigermaßen schwierig erweisen. Wenn es indes beispielsweise um die Gruppen geht, die als Folge des Kampfes gegen Verschwörungserzähler im Coronaumfeld geschaffen wurden, ist das „Beitreten“ einer solchen Gruppe nicht viel mehr als ein Tap auf den entsprechenden Button. Gerade dieser Personenkreis versammelt sich auf Telegram gern, weil der Messenger – anders als etwa Youtube, Twitter oder Facebook – keine Plattform ist, die den Bestimmungen des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes unterliegt.

Bestehe einmal der Zutritt zur gewünschten Gruppe, könne zur Erleichterung der Arbeit des Data-Mining laut Datenliebe sogar auf eine umfangreiche eigene Schnittstelle Telegrams zugegriffen werden, die das Speichern und Sammeln von Daten besonders einfach mache.

Telefonnummern der Gruppenmitglieder ermitteln

Auf diese Weise gelange man auch an die Telefonnummern der Gruppenmitglieder. Das wiederum lasse sich dafür nutzen, herauszufinden, in welchen Gruppen eine Telefonnummer hinterlegt ist, also wo eine Person überall aktiv sei. Über die eindeutige Identifizierung per Telefonnummer sei es dann auch möglich, Profile zu erstellen. Inhalte von Gruppen-Chats lassen sich laut Datenliebe noch nach Jahren auslesen und zuordnen.

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Wer also wegen der neuen Whatsapp-AGB ausgerechnet zu Telegram gewechselt ist, sollte diese Entscheidung womöglich noch mal überdenken.

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7 Kommentare
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Dein t3n-Team

Remo

Gut recherchiert ist anders. Erstens, die Telefonnummer ist standardmaessig allen verborgen, die das Gegenueber nicht in seinem Telefonbuch abgespeichert hat. Wer das oeffentlich zugaenglich macht, macht das also mit Absicht. Zweitens, ist es logisch dass mein Pseudonym in einer oeffentlich zugaenglichen Gruppe, oder in einer privaten Gruppe in der ich Mitglied bin, sichtbar ist. Wie soll ich denn mit den Leuten kommunizieren ohne Pseudonym? Ist ja bei anderen Plattformen auch der Fall.

Antworten
Dieter Petereit

Es geht nicht darum, öffentlich zugängliche Telefonnummern abzugreifen. Und es geht darum, das Pseudonym mit der Telefonnummer verknüpft zum Erstellen eines Profils zu nutzen. Wer ist in welchen Gruppen und was schreibt er da?

Antworten
Ein entäuschter Leser

Der Artikel ist leider echt schwach. Ich hätte wenigstens erwartet, dass auf die Art des Datensatzes eingegangen wird. Mit dem Auslesen von allgemein zugänglichen Informationen – was jedem Nutzer bekannt sein sollte – ist der Artikel nicht mehr als heiße Luft und enspricht leider schon fast der Qualität einschlägiger Boulevardblätter.
Als nächstes wird t3n zerpflückt mit dem Titel:
Vorsicht t3n! Daten zu Kommentatoren und Komemntar-Inhalten lassen sich leicht abgreifen und sind öffentlich zugänglich!

Antworten
Dieter Petereit

Dir war also bekannt, dass Telegram über eine komfortable Schnittstelle verfügt, über die du Jahre alte Chatinhalte auslesen kannst? Und deren Daten du dann mit Nutzern und ihren Telefonnummern in Verbindung bringen kannst, um daraus Profile zu erstellen? Glückwunsch. Die meisten Telegram-Nutzer dürften das nicht wissen.

Antworten
John

Inhalte in öffentlichen Gruppen sind also öffentlich einsehbar. Privaten Gruppen kann man beitreten wenn man den Einladungs-Link hat – und dann auch mitlesen. Mal im Ernst: gibt es irgendeinen Leser hier dem das nicht klar war? Ich sehe hier jedenfalls keinen Nachrichtenwert.

„Daten zu Gruppenmitgliedern und Chat-Inhalten lassen sich leicht abgreifen“ – wenn das so leicht ist, dann verraten Sie mir doch mal was ich so in privaten Telegram-Gruppen geschrieben habe.

Die Telefonnummer wird übrigens nur bei privaten Chats übertragen, niemals bei Gruppen. Und auch nur wenn der Empfänger bereits im eigenen Adressbuch steht. Es ist also nicht einfach so möglich Telefonnummern von Gruppenteilnehmern abzugreifen, wie der Artikel den Eindruck erweckt.

Die Telegram-Accounts selbst sind natürlich eindeutig identifizierbarer und die Liste der Gruppenmitglieder ist natürlich abrufbar sofern man Zugriff auf die Gruppe hat (was gerade bei öffentlichen Gruppen natürlich kein Problem ist). Auch das dürfte aber wohl keinem neu sein.

Antworten
Dieter Petereit

Welches Problem genau versuchst du hier zu besprechen? Wenn dir was nicht neu ist, dann lies es doch einfach nicht. Andere freuen sich über die Info.

Antworten
Alice Island

Toller 0-8-15 Artikel, der lediglich drauf abzielt, Telegram schlecht zu machen und Menschen mit vollkommen offensichtlichen Fakte über die funktionsweisen von Kanälen in die Irre zu führen!
Wechselt zu Telegram und lasst euch kein Mist aufschwatzen. Es ist doch vollkommen offensichtlich, dass die Regierung Telegram ablehnt, weil sie Telegram nicht kontrollieren kann. Wer immer noch glaubt das die Regierung nur euer bestes will, dem ist leider nicht mehr zu helfen. Wahre Freiheit sieht anders aus.

Wake up…

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