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Aufgrund von Stereotypen: Jobsuchende streichen Altersangaben in der Bewerbung

Zu alt, zu jung? Immer wieder werden Alterskohorten bestimmte Eigenschaften zugeschrieben. Stereotype führen dazu, dass immer mehr Bewerber ihr Alter entweder weglassen oder sogar manipulieren.

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Jeder 10. Jobsuchende streicht Altersangaben in der Bewerbung. (Foto: Gaudilab / Shutterstock)

Das mit dem Alter ist so eine Sache, denn häufig werden Lebensphasen mit Vorurteilen von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern assoziiert: Frauen kennen das nur zu gut. Ihnen wird ab 30 Jahren häufig hinter vorgehaltener Hand angedichtet, ohnehin bald schwanger zu sein. Das Problem ist, dass sie inoffiziell aufgrund des Vorurteils sogar Jobabsagen bekommen. Offiziell ist das laut dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verboten.

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Jeder 10. Jobsuchende streicht Alter in der Bewerbung

Laut einer Befragung der Jobplattform Stepstone hat schon einer von zehn Deutschen in einer Bewerbung altersbezogene Angaben herausgelassen oder sie sogar verändert – etwa das Geburtsdatum oder die Dauer der Schulzeit. Unter den 18- bis 24-Jährigen sind es 12 Prozent, unter den 34- bis 49-Jährigen sind es neun Prozent und bei den über 50-Jährigen ebenfalls neun Prozent. An der Befragung haben 6.500 Menschen teilgenommen.

Mit 45 Prozent will der Großteil der Bewerberinnen und Bewerber altersspezifische Vorurteile umgehen. Mit 35 Prozent befürchtet etwa ein Drittel der 18- bis 34-Jährigen, dass sie als unterqualifiziert gelten. Unter den 50-Jährigen wollen 20 Prozent vermeiden, automatisch von Jobs ausgeschlossen zu werden, weil sie als überqualifiziert gelten könnten. 24 Prozent befürchten, dass sie als zu alt angesehen werden.

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„Auch wenn es keine Pflicht ist, sein Alter in Bewerbungen anzugeben, ist das in Deutschland noch immer üblich“, sagt Stepstone-Arbeitsmarktexperte Tobias Zimmermann. „Zwar gehen immer mehr Unternehmen dazu über, diese Informationen explizit nicht anzufordern. Doch generell kann im Bewerbungsprozess das angenommene Alter eine maßgebliche Rolle spielen.“ Dabei können Stereotype zu einem echten Problem werden.

Laut Destatis wird es schon in sechs Jahren auf dem Arbeitsmarkt mehr Personen im Rentenalter als unter 20-Jährige geben. In Zukunft brauche es jeden einzelnen Menschen auf dem Arbeitsmarkt. „Arbeitgeber, die die Jüngsten und Ältesten begeistern, schaffen sich einen strategischen Vorteil“, so Tobias Zimmermann. Sie gewinnen nicht nur Fachkräfte, sondern wertvolle Fähigkeiten auf einem schrumpfenden Arbeitsmarkt.

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Umfrage zeigt: Diese Stereotype hängen am Alter

Interessant ist, welche Eigenschaften von Personalverantwortlichen mit dem Alter gleichgesetzt werden: Ältere Jobsuchende zeichnen, der Stepstone-Studie nach zu urteilen, angeblich fachliche Expertise (65 Prozent), Zuverlässigkeit (51 Prozent) sowie Sorgfalt (43 Prozent) aus. Jüngere Jobsuchende zeichnen hingegen angeblich Technikkenntnisse (55 Prozent), Lernbereitschaft (52 Prozent) und Innovationsfähigkeit (45 Prozent) aus.

Aufgrund derartiger Zuweisungen ergeben sich Vorurteile: Vor allem bei älteren Bewerbenden schwingt die Sorge mit, dass sie mit technischen Neuerungen nicht mithalten. Mit einem Anteil von 56 Prozent sagt jeder zweite Personaler , dass ältere Bewerbende manchmal nicht berücksichtigt werden, weil man an ihren technischen Kenntnissen zweifelt. Sie nehmen die Alterskohorte der Ü-50-Jährigen für bestimmte Positionen als „zu alt“ wahr.

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„Menschen neigen ganz automatisch dazu, Personen in bestimmten Altersgruppen spezielle Eigenschaften zuzuschreiben. Umso wichtiger ist es, dass jeder Mensch immer wieder seine eigenen Annahmen hinterfragt“, so Zimmermann. Denn auch das gehört zur Realität: Mit 69 Prozent geben immerhin zwei Drittel der über 50-Jährigen an, sich fortlaufend weiterbilden zu wollen, damit sie im Arbeitsleben auf aktuellem Stand bleiben.

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