Voyager: Insolvente Kryptobörse zahlt millionenschwere Boni an Mitarbeiter

Die Kryptobörse steht unter Aufsicht eines Konkursgerichts in New York. (Foto: mundissima/ Shutterstock.com)
Die Kryptowährungsplattform Voyager hat vor dem Konkursgericht New York Süd durchgesetzt, dass 34 Mitarbeiter:innen zusätzlich zu ihren Löhnen Boni in Höhe von 1,6 Millionen US-Dollar ausgezahlt bekommen. Das Gericht hatte die ursprüngliche Forderung von 1,9 Millionen Dollar abgeschmettert und dem insolventen Unternehmen Einsparmaßnahmen auferlegt, berichtet Bloomberg. Voyager spricht von einer „Umstrukturierung“ und davon, in ein paar Monaten wieder auf den Markt zu gehen.
Gläubiger: Boni unnötig
Die Boni sollen an Mitarbeiter:innen gehen, die in der IT und der Buchhaltung arbeiten. Bloomberg hat aus den Gerichtsunterlagen herausgelesen, dass keine Top-Führungskräfte darunterfallen. Die Extrazahlungen entsprächen 22,5 Prozent des Jahresgehalts der Betroffenen.
Der Gläubigerausschuss hatte die Bonuszahlungen als unnötig bezeichnet. Es bestehe aufgrund der Pleitewelle im Kryptobereich keine Gefahr, dass die Mitarbeiter:innen abwandern.
Einsparungen machen Boni möglich
Die Geldgeber ließen sich am Ende durch eine Kürzung des Bonuspools von 1,9 auf 1,6 Millionen Dollar und eine Sparzusage überzeugen. Voyager versprach im Gegenzug an anderer Stelle, jährliche Kosten von 4,6 Millionen Dollar einzusparen.
Der US-Konkursrichter Michael Wiles genehmigte die Boni daraufhin. Das Verhindern der Kündigung von Schlüsselmitarbeiter:innen werde dem Unternehmen helfen, seinen Wert zu maximieren, begründete er den Schritt. Das werde zugleich die Rückflüsse maximieren, sagte Wiles am Mittwoch auf der Anhörung.
Kunden warten noch auf ihr Geld
Derweil geht es bei der Rückzahlung der Einlagen weiter. Ein Anwalt von Voyager sagte, die Bargeld-Einlagen habe man zu 80 Prozent zurückbezahlt. Das entspricht 219 Millionen Dollar. Anders sieht es bei Einlagen aus Kryptowährungen aus: Dort hat die Rückzahlung der Bestände noch nicht begonnen. Anleger können jetzt erst ihre Ansprüche geltend machen. Richter hatten dem Unternehmen erst Anfang August erlaubt, mit der Rückzahlung von 270 Millionen Dollar zu beginnen.