Röntgentechnik zeigt, woran Opfer des Vulkanausbruchs von Pompeji gestorben sind

Pompeji, die einst wohlhabende und kultivierte römische Stadt in der heute süditalienischen Region Kampanien wurde bei einem brutalen Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 nach Christus komplett zerstört und unter einer meterhohen Asche- und Bimsschicht begraben. Im Jahr 2023 ist der Ort eine gut erhaltene Städte und aufgrund der gut erhaltenen Ruinen und menschlichen Überreste weltbekannt.
Die genau Todesursache der damaligen Bevölkerung, die zu großen Teilen versteinert wurde, ist bis heute allerdings ungeklärt. Oder besser: Sie war es.
Mit einer neuen Forschungs- und Technologiemethode will ein europäisches Team unter Leitung der Universität Valencia nämlich festgestellt haben, dass einige der versteinerten Pompejier damals erstickt sind. Bisher waren Expert:innen immer davon ausgegangen, dass die Menschen an Dehydrierung oder Hitze gestorben sind.
Wie die Seite nextweb.com berichtet, haben die Forscher:innen an sechs Versteinerungen nicht-invasive chemische Analysen durchgeführt. Dabei seien erstmals auch tragbare Röntgenfluoreszenzgeräte eingesetzt worden, um die elementare Zusammensetzung der Knochen zu ermitteln.
Die Ergebnisse wurden im Anschluss mit denen anderer eingeäscherter Knochenproben verglichen. Die stammten zum einen aus der Nekropole von Ostiense in Rom, zum anderen von vergrabenen Knochen aus der islamischen Begräbnisstätte von Colata in Valencia.
Die Knochenanalyse deutet laut der Studie auf Erstickung hin. Auch die entspannte Körperhaltung der Opfer stütze die Theorie, da sie liegend und teilweise sogar mit Kleidungsstücken bedeckt gestorben seien.
Die Forscher:innen haben die Vermutung aufgestellt, dass die sechs untersuchten Opfer noch versucht haben, aus Pompeji zu fliehen, nachdem der Regen aus kleinen Tephra-Steinen aufgehört hatte. Sie sollen von der zweiten Phase der Eruption getötet worden sein, die eine hohe Konzentration von Asche und giftigen vulkanischen Gasen freigesetzt hatte, heißt es in dem Bericht.
Die Knochenfunde sollen außerdem zeigen, dass die Personen den extremen Temperaturen der pyroklastischen Wellen und der Lava erst nach ihrem Tod ausgesetzt waren. Der Effekt ähnele dem einer Einäscherung.
Dem Bericht nach sollen die Forschungsergebnisse nicht nur dazu beitragen, die Ereignisse rund um das Ableben dieser Einwohner:innen Pompejis zu rekonstruieren, sondern auch Licht auf andere Todesursachen während des Vesuvausbruchs werfen. Das sei besonders wichtig, da sich der Verdacht auf Erstickung auf diese sechs Proben beschränkt. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Katastrophe auf unterschiedliche Arten zum Ableben der Bevölkerung geführt hat.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team