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„Golden Boy“: Mumie nach 2.300 Jahren per CT und Röntgen ausgewickelt

Mithilfe spezieller Verfahren haben Forscher:innen eine 2.300 Jahre alte Mumie digital ausgepackt. Die fantastischen Bilder zeigen viel Gold und makellose Zähne.

2 Min.
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Unter anderem seine Maske hat der Mumie den Namen „Golden Boy“ eingebracht. (Bild:
Sahar Saleem et al.)

Spezialist:innen von der Universität Kairo haben die Mumie eines männlichen Teenagers mit Scannern, Röntgen und Computer-Tomografie (CT) ausgepackt, ohne sie zu berühren. Sie hatten sich bereits einen Namen gemacht, als sie mit ähnlichen Verfahren das Gesicht des altägyptischen Pharaos Amenhotep I. rekonstruieren konnten. Dieses Mal kam zusätzlich ein 3D-Drucker zum Einsatz, um spezielle Exponate im Inneren außerhalb des Körpers nachzubilden.

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Wissenschaftler:innen nennen das Exemplar wegen der massigen Goldmaske, umfangreicher Schmuckbeigaben und den deutlichen Geschlechtsmerkmalen „Golden Boy“. Der Jugendliche hat voraussichtlich zwischen 332 und 30 vor Christi Geburt gelebt. Seine Mumie liegt seit 1916 unangetastet im ägyptischen Museum.

Zungenamulett

Die Mumie Golden Boy besitzt ein Zungenamulett, mit dessen Hilfe der Junge nach damaligem Glauben im Jenseits sprechen können sollte. (Bild: Saheel et al.)

Gesunde Knochen und Zähne durch gute Ernährung

Die Studie, die in Frontiers in Medicine erschienen ist, bescheinigt dem Aspiranten gesunde Zähne und Knochen und demnach eine gute Ernährung. Das CT zeige zudem einen „qualitativ hochwertigen“ Mumifizierungsprozess. Gehirn und Eingeweide wurden fachgerecht und – für damalige Verhältnisse – minimal-invasiv entnommen. Nur das Herz wurde als spirituelles Symbol im Körper belassen.

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Außerdem konnte die Tomografie 49 Amulette im Inneren der Mumie und zwischen den drei Lagen der Umhüllung identifizieren. Die alten Ägypter glaubten, die magische Kraft eines Amuletts hänge von seinem Material, seiner Form und seiner Farbe ab.

Golden Boy

Im Querschnitt kann man gut sehen, dass das Innere aus Harz besteht, das Gold-Amulett sticht heraus. (Bild:
Sahar Saleem et al.)

21 Amulette zeigen unter anderem eine Plazenta

Eine Dichtemessung ergab: 30 der Amulette bestehen aus Metall – vermutlich Gold. Der Rest aus glasierter Keramik, Stein oder Ton. Unter den 21 unterschiedlichen Formen fanden die Wissenschaftler:innen die von Skarabäen, dem Auge des Horus und einer Plazenta.

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Neben dem Penis der Mumie platzierten die Einbalsamierenden ein Zwei-Finger-Amulett, um den Einbalsamierungsschnitt zu schützen. In der Brusthöhle fanden die Forscher:innen ein Amulett in Form eines Skarabäus-Käfers. Davon haben sie einen 3D-Druck in Originalgröße hergestellt.

Im Mund hat Golden Boy ein Amulett in Form einer Zunge. Es sollte dem Verstorbenen ermöglichen, im Totenreich zu sprechen. Auch viele andere Amulette hatten bestimmte Funktionen, die durch ihre Form und Lage ausgedrückt sind.

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Aufgrund der aufwendig vergoldeten Maske des Toten gehen die Forscher:innen von einem hohen sozialen Status des jungen Mannes aus.

Medizinische Scanner und 3D-Druck ermöglichen virtuelle Erkundung

Die Studie zeigt sich von den Möglichkeiten, die die „neuen“ Technologien in der Archäologie für die Wissenschaft bereithalten, begeistert. So war in diesem Fall eine virtuelle Erkundung einer unbekannten altägyptischen Mumie möglich.

Dabei haben die Forschenden detaillierte persönliche Informationen über den „Golden Boy“ sammeln können. Zudem haben sie so eine neue Perspektive gewonnen, wie man die Inhalte und Erkenntnisse weitergeben kann.

CT Mumie Golden Boy

In dem zusammengesetzten Bild kann man die vielen Amulette von „Golden Boy“ erkennen. (Bild: Saheel et al.)

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