Für das Innere seiner Fahrzeuge setzt VW weniger auf Touchscreens und wieder mehr auf Knöpfe und Drehregler. Im Konzept des ID 2 All zeigt der Autobauer jetzt, wie das aussehen könnte.
Wer allerdings die vollständige Abkehr von Displays erwartet, wird enttäuscht: VW setzt weiterhin auf die digitale Anzeige von Geschwindigkeit, Ladestatus und dem Entertainment-System im Auto. Einige Funktionen – darunter die Lautstärke, Klimaanlage und Lüfter – werden jedoch manuell an- und ausgeschaltet und über einen Drehregler weiter justiert.
VW-Chef Thomas Schäfer hatte bereits im Sommer 2023 erklärt, es sei ein großer Fehler gewesen, ganz auf physische Knöpfe und Schalter zu verzichten. Man habe deshalb ganz systematisch analysiert, welche Funktionen besonders wichtig sind, wenn Menschen in einem Auto sitzen.
„Wir ranken sie. Welche sind am wichtigsten? Für welche sollte es einen Knopf geben? Welche müssen auf dem Screen angezeigt werden? […] Und wo fasst man intuitiv hin, wenn man das Licht einschalten möchte?“, so Schäfer gegenüber der britischen Plattform Autocar.
Fahrzeuge müssen intuitiv bedienbar sein
Zusätzlich dürfe sich die Platzierung der Bedienelemente nicht von Modell zu Modell ändern – VW sei immer gut darin gewesen, Fahrzeuge so einzurichten, dass Nutzer:innen direkt intuitiv wüssten, was sich wo verberge. „Das wird man vor allem vom ID 2 an deutlich sehen. Diese Autos werden wieder Spitzenklasse sein“, so der VW-Chef.
Displays haben den Nachteil, auch das habe VWs Recherche ergeben, dass sie oft ablenkend und überfordernd auf Nutzer:innen wirken – die dann schlimmstenfalls Unfälle bauen, weil sie mehr auf das Display als auf die Straße gucken. Dem soll das überarbeitete Interieur mit wenigen, aber wichtigen haptischen Schaltern und Reglern nun entgegenwirken.
2025 will VW die Serienversion des ID 2 All vorstellen; ab 2026 soll das Fahrzeug dann auf die Straßen kommen.
Da VW anscheinend eben erst in das Geschäft der Autobauer einsteigt, muss man natürlich erstmal schauen, wie Kunden ein Fahrzeug intuitiv bedienen.
Das wirkt schon ein wenig beschämend, wenn man bei so einem riesigen Konzern eingestehen muss, dass die krasse Reduzierung intuitiver Bedienung ein Fehler war.
Was läuft eigentlich in den komplexen Entwicklungsabteilungen schief? Fachzeitschriften in den 90ern haben Hersteller abgestraft, wenn ein Knopf nicht an seiner „richtigen“ weil gewohnten Stelle saß. Würde man denen ein Auto von heute hinstellen, kämen die überhaupt nicht mehr klar.