
Sympathisch wirkt der Laderoboter, ob er gut funktioniert, bleibt im Dunkel. (Foto: VW Group Components)
Die Konzerntochter Volkswagen Group Components (VWGC) hat einen ersten Blick auf den realen Prototypen der autonomen Ladelösung gewährt. Vor genau einem Jahr veröffentlichte sie die Vision, die vor allem in begrenzten Parkbereichen wie Tiefgaragen zum Einsatz kommen soll. Der Chef der Unit, Thomas Schmall, betont in einer Pressemitteilung: „Eine flächendeckende Infrastruktur ist und bleibt ein Schlüsselfaktor für den Erfolg der Elektromobilität. Unser Laderoboter ist nur einer von mehreren Ansätzen, aber zweifellos einer der visionärsten.“ VW veröffentlichte ein Foto und einen Videoschnipsel des Roboters, eine wirkliche Präsentation blieb das Unternehmen schuldig.
Theoretisch autonom
Das Auto oder der Fahrer wecken per App oder „Car-to-X“-Kommunikation den Roboter auf. Ab da agiert er völlig autonom: Er schnappt sich einen Energiespeicher, hängt ihn an sich, fährt damit zum Auto, verbindet ihn selbstständig und fährt zurück zur Ruheposition oder versorgt weitere Fahrzeuge. Nach der Ladung oder per Aufruf stöpselt er den Akku-Anhänger wieder ab und fährt ihn an die zentrale Ladestation zurück. Dabei umkurvt der kleine Kerl Hindernisse, Passanten und herannahende Fahrzeuge. Die Arbeitsweise zeigte der Automobilkonzern bereits letztes Jahr, den kompletten Ablauf unter realen Bedingungen jedoch nicht. Schmall sagte, man arbeite an diversen Lösungen, um „kostspielige Einzelmaßnahmen“ zu vermeiden. Er nennt eine komplette DC-Ladefamilie und die Weiterentwicklung des Roboters.
Ladeinfrastruktur für Parkplätze und Tiefgaragen
Die Ladeinfrastruktur müsse „bedarfsgerecht und effizient“ sein, führt Schmall aus. Daher orientiere man sich nicht nur an Kundenbedürfnissen und technischen Voraussetzungen, sondern auch die wirtschaftlichen Möglichkeiten potenzieller Partner. Gemeint sind in diesem Fall die Betreiber von Parkplätzen und Tiefgaragen. Durch den autonomen Roboter lassen sich Stellplätze schnell und einfach „elektrifizieren“ ohne hohen baulichen Aufwand.
Einheitlicher Standard für die Fahrzeugkommunikation fehlt
Während der Roboter in den kleinen Filmchen und Fotos nicht bei der Arbeit unter Realbedingungen beobachtet werden kann, bleiben weitere Fragen offen. Speziell in der autonomen Kommunikation der Fahrzeuge, Schaller nennt es „Car-to-X“, an anderer Stelle heißt es V2X (vehicle to everything). Es gab bereits Systeme, die auf einer speziellen Frequenz im 5.9-Gigaherz-Spektrum funkten, etwa von Mercedes in der E-Klasse von 2017 und der S-Klasse ab 2018. Insgesamt passierte jedoch wenig und die US-Regulierungsbehörde FCC kündigte an, die Frequenzen freizugeben. Es gab Ideen, WLAN-Kanäle zu nutzen, auch ein System auf Mobilfunkbasis war im Gespräch (C-V2X). Kurz: Es existiert kein einheitlicher Standard über den Roboter und Auto miteinander kommunizieren könnten. Doch dieses Problem scheint überwindbar.
Ich hoffe das kommt.
Dutzende kWh Li-Ion Akkus im praktischen Trolley, warum soll man da noch Omas die Handtasche klauen oder Geldautomaten sprengen?
Das Zeug würde sich auf eBay verhelen wie warme Semmeln :)