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Das waren die Shopping-Trends im ersten Quartal 2017

Versicherungsverträge boomen online. Tablets und App verkaufen sich dagegen schlecht. Wir verraten, welche Shopping-Trends das meiste Verkaufspotenzial für Online-Händler bergen.

Von Yvonne Göpfert
4 Min.
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Welche Produkte sich online zu verkaufen noch lohnen

Es ist kein Geheimnis: Der Handelsverband HDE prognostiziert den Umsatz von Online-Händlern für das Jahr 2017 auf 48,8 Milliarden Euro. Das wäre ein Plus von elf Prozent gegenüber 2016. Wie eure Chance stehen, etwas von diesem Wachstum abzubekommen, hat das Schnäppchenportal mydealz.de analysiert. mydealz.de hat dazu 22,05 Millionen vermittelte Käufe im ersten Quartal 2017  untersucht und mit dem Vorjahreszeitraum verglichen.

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Vom Wachstum profitierten auf den ersten Blick eher die üblichen Verdächtigen: Jeder vierte Kauf entfiel auf Elektronikprodukte. Damit waren Elektronikprodukte mit 5,52 Käufen die meistverkauften Produkte und kamen auf Rang eins. Mode und Accessoires liegen auf Rang zwei mit 3,74 Millionen Käufen und immerhin noch knapp jeder zehnte Kauf entfiel auf Filme, Musik und Spiele und bescherte diesem Marktsegment Rang drei mit 2,14 Millionen Käufen. Anbieter von Babywaren landeten auf Rang zwölf mit 617.833 Käufen, Apps und Software auf Rang 13 mit 479.205 Käufen und Kosmetik auf Rang 14 mit 208.724 Käufen. Allerdings sagt die Anzahl der Käufe nicht direkt etwas über ein Umsatzplus oder -minus aus. Wohl aber können Händler daraus ableiten, welche Produkte stark nachgefragt werden.

Shopping-Trend Bank- und Versicherungsprodukte

Um jetzt Trends für die Zukunft herauszufinden, lohnt sich ein Vergleich der Verkaufszahlen des ersten Quartals 2016 mit denen von 2017. Und jetzt sieht die Geschichte schon anders aus: Produkte aus  Elektronik, Mode oder Filmen bringen zwar Masse und sind damit die verkaufsstärksten Warengruppen – aber wer wachsen will, hat mit der Vermittlung von Verträgen und dem Vertrieb von Baby- und Kleinkindbedarf größere Chancen. Ganze 1,2 Millionen Vertragsabschlüsse für Bankkonten, Mobilfunktarife, Versicherungen und Strom vermittelte mydealz von Anfang Januar bis Ende März dieses Jahres. Gegenüber dem ersten Quartal letzten Jahres stieg die Zahl der Abschlüsse damit um 89,68 Prozent oder 568.833 Abschlüsse. Zeitgleich kletterte die Nachfrage nach Babybedarf um 65,53 Prozent – von 373.244 vermittelten Käufen im ersten Jahresviertel 2016 auf nunmehr 617.833 Transaktionen. Großes Wachstum findet heute also eher in der Nische statt.

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Elektronik- und Modemarkt gesättigt

Das Wachstum für Elektronik mit Ausnahme von Smartphones und Tablets lag dagegen bei nur 17,52 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2016, obwohl jeder vierte Kauf – 5,52 Millionen Transaktionen – ein Elektronikprodukt war. Und auch der Handel mit Modeartikeln legte im Jahresvergleich nur um 15,11 Prozent zu – von 3,25 auf 3,74 Millionen Käufe. Im Wachstumsranking liegt der Elektronikhandel damit nur auf dem siebten Platz, der Handel mit Mode und Accessoires auf Rang acht. Der Markt ist hier gesättigt. Wer punkten will, muss außergewöhnlichen Service oder großartige Inspiration liefern, um den Kunden auf seine Shopseite zu ziehen.

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Zukünftig boomend: Der Lebensmittelhandel

Die Nachfrage nach Lebensmitteln übers Internet ist vom ersten Quartal 2016 aufs erste Quartal 2017 deutlich gestiegen – von 538.386 auf 772.226 von mydealz vermittelte Käufe. Das Nachfrageplus von 54,99 Prozent dürfte jedoch erst den Beginn des Wachstums in diesem Segment bilden. Insbesondere wenn Amazon Fresh in Deutschland durchstartet, werden Rewe, Allyouneedfresh und Co. heftig gegensteuern. Das Thema „Supermarkteinkauf online erledigen“ wird breit diskutiert werden und viele werden es ausprobieren. Das lässt große Wachstumsphantasien erwarten.

Unsicher: die Möbelbranche

Zu den Verlieren unter den Online-Händlern zählt mydealz zufolge der Handel von Möbeln und Dekoartikeln auf der einen, der Handel mit mobilen Endgeräten, Software und Apps auf der anderen Seite. Die Nachfrage nach Möbeln und Dekoartikeln sei im ersten Quartal mit 2,01 Millionen vermittelten Bestellungen mydealz zufolge nur leicht um 3,97 Prozent unter das Vorjahresniveau gesunken.

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Dass die Möbelbranche nicht rückläufig, sondern im Gegenteil ein Wachstumsmarkt ist, glaubt dagegen Marcus Dieckmann von der niederländischen Beter-Bed-Holding. Er ist der Digitalchef bei Matratzen Concord in Deutschland und zuständig für die Bereiche Digital, E-Commerce und Omnichannel. Im Möbelmarkt generell und im Matratzenmarkt speziell sieht er noch großes Wachstumspotenzial. Der Matratzenmarkt wird übrigens gerade heiß umkämpft. Das New Yorker Startup Casper ist angetreten, aber auch die deutschen Wettbewerber Bruno, Muun, Emma, Buddy und Home24 wollen den Matratzenmarkt online voranbringen und Schlafen zum Lifestyle erklären – was natürlich zusätzliche Produkte im Schlafzimmer bedingt. Das Thema Wohnungseinrichtung ist also durchaus ein Trendthema – vielleicht nur nicht auf mydealz.

Der Absatz von Apps und Software, Handys und Tablets ist rückgängig

Einen wirklich herben Nachfrageeinbruch mussten mydealz zufolge die Anbieter von Apps, Software, Handys und Tablets verkraften: Die Zahl der vermittelten Käufe/Installationen von Apps und Software sank im Jahresvergleich um 9,82 Prozent, von 531.379 auf 479.205. Die Nachfrage nach Handys und Tablets brach sogar um 19,19 Prozent beziehungsweise 213.891 Käufe ein. Beide Probleme, der Rückgang bei den App-Installationen und das Minus für den Handy- und Tablethandel, sind hausgemacht. Schon die für Apple-Verhältnisse äußerst verhaltene Präsentation des neuen iPads am 21. März machte eines deutlich: Es fehlt den Tablet-Herstellern zunehmend an Innovationskraft. Und je iterativer die neuen Smartphones und Tablets werden, desto stärker sinkt die Nachfrage nach neuen Modellen. Besonders deutlich ablesen lässt sich dies am Tablet-Markt: Vom ersten Quartal 2016 zum ersten Quartal 2017 sank die Zahl der von mydealz vermittelten Tablet-Käufe um 35,12 Prozent, von 233.853 auf 151.714.

 

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Kommentare (3)

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Jennifer

Eine entsprechende Infografik – oder zumindest ein langweiliges Balkendiagramm – wäre ganz nett gewesen, wir sind hier schließlich nicht beim Handelsblatt.

Außerdem scheinen einige Zahlen nicht zu stimmen, Beispiel Mode: „… der Handel mit Modeartikeln legte im Jahresvergleich nur um 15,11 Prozent zu – von 3,25 auf 3,74 Millionen Käufe.“ Die Steigerung von 3,25 zu 3,74 beträgt lediglich 1,15 %, das ist schon ein kleiner Unterschied.

dav

Guten Morgen Jennifer,

kannst Du nicht lesen?

Und wg. Dreisatz & Co empfehle ich einen Abendkurs bei der VHS.

Cheers

dav

Michael

Sorry, aber das ist falsch. Selbst, wenn man von einer Steigerung von 3,25 zu 3,74 ausgehen würde, beträgt das Wachstum 15,08 Prozent. Tatsächlich handelt es sich aber um ein Wachstum von 3.248.977 zu 3.739.931, also um eben jene im Artikel genannten 15,11 Prozent (490.934 Käufe).

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