Schon seit Jahren überlegt Tesla, in welcher Form Fußgänger vor nahezu lautlosen, langsam fahrenden Elektroautos gewarnt werden sollen – ohne eine Lärmbelästigung darzustellen. Aufgrund von Vorgaben in den USA, nach denen Elektroautos bis Ende des Jahres über ein akustisches Alarmsystem verfügen müssen, startet Tesla jetzt mit der Implementierung eines Signalgebers. Los geht es zunächst mit dem Model 3, wie Electrek berichtet. Model S und X sollen folgen.
Tesla Model 3 bekommt Warnsystem für Fußgänger
Teslas Model 3 soll in den USA seit 1. September über ein Update mit dem sogenannten Pedestrian-Warning-System (PWS) versorgt worden sein, wie aus einem internen Schreiben an die Tesla-Verkäufer hervorgeht, das Electrek vorliegt. Ein Schutzgitter für einen möglichen Warnlautsprecher hatte Youtuber DÆrik schon im Januar entdeckt. Der Signalton soll bei Geschwindigkeiten von bis zu 30 Stundenkilometer erschallen, um Fußgänger auf das Fahrzeug aufmerksam zu machen. Bei schnelleren Geschwindigkeiten sorgen die Abrollgeräusche der Reifen für ausreichend Lärm. Andere Hersteller wie Jaguar und Mercedes-Benz haben ähnliche Warnsysteme im Einsatz.
In der EU gilt seit 1. Juli eine vergleichbare Regelung wie in den USA. Neue Elektroautomodelle, die jetzt in der EU auf den Markt kommen, müssen mit einem künstlichen Fahrgeräusch ausgestattet sein. Ein entsprechender Ton muss bei einer Geschwindigkeit von bis zu 19 Kilometern pro Stunde sowie beim Rückwärtsfahren zu hören sein. Ab dem 1. Juli 2021 müssen dann alle neuen Elektroautos mit dem sogenannten Avas (Acoustic-Vehicle-Alert-System) ausgestattet sein. Das soll insbesondere Sehbehinderte und Blinde besser schützen.
Kritik am Alarm des Autopilot-Systems
Ins Visier der Kritik ist derweil ein anderes Alarmsystem von Tesla geraten. Im US-Bundesstaat Massachusetts wurde ein Tesla-Fahrer gefilmt, wie er bei Tempo 90 schlafend in dem Auto über die Autobahn fährt – offenbar mit eingeschaltetem Autopilot. Eigentlich hat das System in Tesla-Autos aber eine automatische Erkennung solcher gefährlichen Situationen, wie Twitter-Nutzer @tesla_truth hinweist. Ignoriert der Fahrer entsprechende Warnsignale, fährt der Tesla an die Seite und hält automatisch an. Das System scheint aber nicht in allen Fällen zu funktionieren, wie andere Twitter-Nutzer kritisieren. Schwierig dürfte es etwa für das Tesla-System sein, schlafende Fahrer zu identifizieren, die ihre Hände noch am Lenkrad haben.